Neurologie – Schulter

An der Schulter kann es einige nervliche Probleme geben. Meistens sind es neurovaskuläre Probleme, also Arterien und Venen können auch betroffen sein.

Armplexus Lähmungen(Thoracic outlet Syndrome)

  • Skalenuslückensyndrom    neurovaskuläre Kompression im Bereich des Skalenus
  • Kostoclaivkularsyndrom   neurovaskuläre Kompression im Bereich der Klavikula, möglich durch Fraktur, Flachrücken oder extrem hängende Schultern
  • Halsrippensyndrom   neurovaskuläre Kompression durch Halsrippe direkt oder deren Bandstruktur
  • Hyperabduktionssyndrom   Parästhesien, wenn Arm maximal dorsal und kranial

obere Armplexus Lähmung: Erb-Lähmung -> Schulter- und Oberarmmuskeln c1-c4

untere Armplexus Lähmung: Klumpke- Lähmung   -> Unterarm-Handextensoren c5-th1

Neuralgische Schultermyatrophie

Idiopathische, eventuell entzündliche einseitige Lähmung des Plexus Brachialis. Erst heftige Schmerzen, danach Lähmungen und Atrophien.

Partielle Erholung der Muskulatur. Behandlung mit Opiaten.

 

Einzelne Nerven

N. subscapularis – M. subscapularis und M. teres major; C5 – C7 Start der Abduktion

Nn. pectorales – Mm. pectoralis major et minor, C5 – T1

N. thoracodorsalis – M. latissimus dorsi; C6 – C8

Nervus axillaris: Muskeln + Sensibilität  C5 – C6 Mm. Deltoideus und teres minor, sensibel Haut über dem Deltamuskel

N. phrenicus – Zwerchfell (sensibel Pleura, Pericard, Peritoneum) C3 – C4 – (C5)

N. dorsalis scapulae – M. levator scapulae, Mm. rhomboidei; C4 – C5

N. suprascapularis – M. supraspinatus und M. infraspinatus C4 – C6

N. thoracicus longus – M. serratus anterior; C5 – C7 Hält Schulterblatt oben

Neurologie Basics

Was ist ein Nerv? Ein nerv ist ein elektronischer Leiter, sozusagen ein Kabel im Körper, der Informationen in Form von elektrischen Signalen leitet. Wir unterscheiden zentrale Nerven: Dendriten (Hirn-Rückenmark)  und periphere Nerven: Neuriten (Rückenmark-Endglied).

Außerdem kann man unterscheiden in somatisch (somatosensibel, somatomotirisch) und vegetativ (viszerosensibel, viszeromotorisch).

Dabei ist es nicht wie im Wohnzimmer, dass oben eine Steckdose und unten ein Anschluss ist, sondern wir finden ganz viele Anschlüsse an beiden Seiten. Eine durchschnittliche Hirnzelle hat Kontakt zu ca 1000 anderen Zellen.

Bei den peripheren Nerven haben wir langsame (1-2 m/s) und schnelle (bis zu 150m/s) Nerven. Dies hängt von der dicke der Myelinscheiden ab, die sich um den Nerven schlingen. Schwann-Zellen nennt man die Hüllzellen dafür.

Ein Aktionspotential kann immer einen oder auch zwei Scheiden überstringen und direkt von Ranvier-Schnürring zu Schnürring springen. So kommt die Geschwindigkeit zustande.

Diese Nervenstränge gehen dann ähnlich wie Muskelfasern in ein Bündel ein. Außen Epineurium -> Perineurium -> Endoneurium

Das Rückenmark

Das Rückenmark kommt aus dem großen Loch des Kopfes und geht umhüllt von Liquor und geschützt von der Wirbelsäule bis ca Höhe LWK1. Aus dem Rückenmark kommen zwischen den einzelnen Wirbelkörper mehrere Nervenfasern hervor. Man spricht hier von Segmenten. Sind die Segmente am Hals noch horizontal auf Höhe desselben Segmentes, gehen sie je tiefer man schaut immer versetzter und später fast senkrecht aus dem Rückenmark. Dies liegt daran, dass unsere Wirbelsäule einfach schneller wächst, als das Mark. Im Lendenbereich hat man dann soviele Segmente übereinander, dass man von einem Pferdeschwanz (cauda quina) spricht.

Achtung bei der Einteilung: 8 Zervikalsegmente, 12 Thorakalsegmente, 5 Lumbale, 5 Sakrale, 1 (3) kokzygeal

Nervenerkrankungen

Neurapraxie Axonotmesis Neurotmesis

Einteilung der Segmente

Man kann die Segmente auch durch die sensible Dermatome einteilen. Ein Segment versorgt dann immer einen bestimmten Bereich im Körper.

  • C2 Hinterkopf
  • C3 Nacken
  • C4 Clavikularaum
  • C5 Deltoideusbereich
  • C6 Daumen und Radialisseite
  • C7 1. 3 Finger
  • C8 Kleinfingerseite
  • Th1 Axelbereich
  • TH5 Mamillen
  • Th10 Bauchnabel
  • L1 Leiste
  • L5 Großzehe
  • S1 Generalsstreifen
  • S5 Anus

Besonderheiten Sympathikus

Der Sympathikus geht als Grenzstrang parallel zur Wirbelsäule die Peripherie. Das Besondere ist, dass nur von Th1-L2 Segmente Informationen an den Grenzstrang liefern. Der Grenzstrang versorgt dann zervikal und lumbal vegetativ. Habe ich also eine Störung in der Nervenwurzel C6 kann der Arm auf der Radialisseite taub sein und trotzdem noch schwitzen, da die Sympathischen Fasern über den Grenzstrang an den N.Radialis gehen.

Zellarten zentrales Nervensystem

Gliazellen :

  • Astrozyten – Assistenten der Nervenzellen, Stoffwechselbeteiligt
  • Oligodendrozyten – Schwann-Zellen des ZNS
  • Mikroglia – Infektabwehr, Immunzellen

Ependymzellen – kleiden den Hohlraum im Gehirn aus

Zellarten peripheres Nervensystem

Schwannzellen – Hüllstruktur für Myelin

Satellitenzellen – umgeben die Ganglien