Epilepsie

Epilepsie ist ein Syndrom als Folge ganz unterschiedlicher Schädigungen des Gehirns.

Anfälle sind das Hauptsymptom des Syndroms Epilepsie.

Entsprechend der

  • unterschiedlichen Schädigungsarten und
  • unterschiedlichen Hirnregionen, in der die Schädigung lokalisiert ist
  • unterschiedlichem lebensalter bei der Anfallsmanifestation gibt es unterschiedliche Anfallsformen

Wie kommen die Anfälle zustande?

In  der geschädigten Hirnregion können Schaltkreise entstehen, die dazu neigen, krankhafte hochfrequente Entladungen zu generieren, weil ihr natürlicher Dämpfungsmechanismus gegen hochfrequente Entladungen beeinträchtigt ist.

Manchmal breiten sich die krankhaft hochfrequenten Entladungen aus

  • Auf die unmittelbare Umgebung(fokaler Anfall)
  • Oder das ganze Gehirn (generalisierter Anfall)

Man kann sich das vorstellen wie in einem Fußballstadion, in dem eine Gruppe von Menschen beginnt, rhytmisch zu rufen. Breitet sich das immer weiter aus, brüllt schließlich das ganze Stadion im Rhytmus.

Epilepsie ist eine gut behandelbare Krankheit. Etwa 2/3 der Betroffenen werden durch Medikamente anfallsfrei.

Epilepsie kann manchmal auch geheilt werden, z.B. wenn Fehlbildungen oder Narben im Gehirn als Anfallsauslöser chirurgisch entfernt werden. Bei einem Teil der Operierten führt das zur Anfallsfreiheit ohne Medikamente.

Bei der Epilepsie spielen die Astrozyten offenbar eine wichtige Rolle. (Gehirn etwa 85Mrd Nervenzellen und ebenso viele Gliazellen=Astrozyten,Oligodendrozyten und Mikroglia)

Die Astrozyten (einer kommuniziert mit ca 30.000 anderen) sind nicht nur für den Stoffwechseltransport von und zu den Nervenzellen wichtig, sie sind auch eng mit interneuronalen Synapsen verbunden und modulieren deren Verarbeitung.

Epilepsie: Einteilung nach Ursachen

a)genetisch determiniert (generalisierte Epilepsie)

b)idiopathisch oder kryptogen (unklare Ursache und Lokalisation)

c)symptomatisch (lokale Hirnschädigung, daher fokal beginnend)

Einteilung in Anfallstyp:

a) primär generalisierte Epilepsie (2/5)

beide Großhirnhälften entladen primär synchronisiert, z.B. bei

  • Absencen und
  • primär generalisiertem Grand mal Anfall

b) primär fokale (partielle) Epilepsie (ca 3/5)

primär fokal begrenzte Entladung, evtl sekundär generalisiert

  • einfach partiell = Bewusstsein erhalten
  • komplex partiell = Bewusstsein gestört
  • sekundär generalisiert (Grand mal)

Wodurch werden Anfälle provoziert?

Schlafentzug, Alkohol, Flimmerlicht, Fieber, Hyüerventilation, Hypoglykämie

Medikamente

zu niedriges Serum-Calcium, -Natrium, – Magnesium und andere Mineralien

Was bedeutet „epileptische Aura“

Aura ist ein einfach fokaler Anfall, er leitet einen größeren Anfall ein.

Symptome der Aura: Euphorie, Deprimiertheit, Zeitlupe, optische, akustische, olfaktorische oder Körper-Halluzinationen, Derealisation usw., abhängig von der Lokalisation des epileptischen Fokus.

Bei welchen Anfällen tritt bevorzugt eine Aura auf?

Eine Aura tritt bevorzugt auf bei psychomotorischen Anfällen.

Definiere „Status epilepticus“ und nenne beide Formen

Andauernde epileptische Entladungen

a)mit Krampf (konvulsiv) , [als grand mal lebensgefährlich]

b)ohne Krampf (non-konkulsiv)

Warum heißen komplex partiale Anfälle auch psychomotorische Anfälle?

Bewusstsein eingeschränkt

motorisches Verhalten zum Teil schablonenhaft oder mit Handlungscharakter

nicht selten zusätzliche Empfindungen: Sensorisch/sensibel, visuell, olfaktorisch, gustatorisch, Vertigo, Parästhesien

Nenne fünf altersgebundene Anfälle

West-Syndrom BNS ( Blitz- Nick- Salaam-Krämpfe), Beginn im Säuglingsalter

Doose-Syndrom Myoklonisch astatisches Petit mal, Beginn im Kleinkindalter

Lennox-Gastaud Syndrom, diverse symptomatische Anfallstypen, 2-7 Jahre

Absencen (Pyknoleptisches Petit mal), Beginn im frühen Schulkindesalter

Janz-Syndrom (impulsiv Petit mal). Beginn in späten Schulkindalter.

Welche Bedeutung haben CK (Creatininkinase) und Prolaktin im Blut für die Differentialdiagnose des Grand Mal

CK steigt beim Grand mal im Blut massiv an infolge der maximalen Muskelbeanspruchung.

Prolaktin steigt beim Grand mal ebenfalls deutlich an, bei anderen epileptischen Anfällen zum Teil deutlich, zum Teil gering oder unsicher.

Mit Hilfe der Laborbefunde, besonders Prolaktin, kann man bei entsprechender Frage erkennen, ob ein Großer Anfall stattgefunden hat und kann oft auch zwischen organischem und psychogenem Anfall differenzieren.

Häufigkeit (grob geschätzt)

a) eines Krampfanfalls im Leben: 5 Prozent

b) Epilepsie: 5-10 Promille

Narkolepsie

Häufigkeit etwa 0,5 Promille.

Mangel an Neurotransmitter Hypokretin in Zentren, die für die Steuerung des Wach-Schlaf-Rhytmus zuständig sind (Hypothalamus, Nucleus suprachiasmaticus). Ursache des Hypokretin-Mangels sind unklar.

Fünf Symptome der Narkolepsie?

Zwanghafte Müdigkeit.

Trotz ausreichenden Schlafs besteht ganztägig eine Einschlafneigung auch in Situationen, bei denen ein Gesunder nicht einschlafen würde. Die Tagesschläfrigkeit verändert sich dabei zirkadian-rhytmisch und in Abhängigkeit von Monotomie.

hypnagoge Halluzinationen.

Die Halluzinationen sind überwiegend visuell, aber auch taktil oder auditiv. Sie äußern sich als oft komplexe und realistische Trug- und Traumwahrnehmungen, zum Teil verbunden mit Schlafparalyse

Schlafparalyse (dissoziiertes Erwachen).

Wie im REM-Schlaf betrifft die Muskel-Atonie auch die Atem-Hilfsmuskulatur. Nicht betroffen sind Zwerchfell und Augenmuskulatur. Der Betroffene kann atmen und nimmt seine Umgebung wahrm kann sich allerdings kaum bemerkbar machen.

Kataplexie

Verlust des Muskeltonus durch z.B. emotionale Erregung.

Am häufigsten betroffen  ist die mimische und die Nacken-Kniemuskulatur. Nie betroffen sind glatte, respiratorische und Zungen-Schlund-Muskulatur. Zu beobachten sind Ausprägungen vom kurzen Erschlaffen der mimik über eine verwaschene Sprache, dem Fallenlassen von Gegenständen , dem Einknicken in den Knien bis hin zu kompletten Stürzen.

Automatisches Verhalten

Eine Handlung wie Schreiben, Autofahren, Kochen wird in schlafähnlichen Zustand manchmal stereotyp fortgeführt. Die Reaktion auf äußere Reize ist verzögert, Wahrnehmung, Erinnerung und Dauerleistung sind beeinträchtig und das Ergebnis ist oft fehlerhaft. Daher besteht während dieser Zeit ein erhöhtes Unfallrisiko.

Starke Schläfrigkeit und fehlende Gelegenheit zum Schlaf fördern das Auftreten des automatischen Verhaltens. Automatisches Verhalten wird bei etwa 20% der Narkolepsie-Patienten beobachtet.

Andere anfallsartige Zustände

Ursache und Symptome der Hyperventilations-Tetanie

  • psychische Gründe (Angst oder akuter, nicht lösbar erscheinender Konflikt) führen zur Hyperventilation mit übermäßiger CO2-Abatmung.
  • Dadurch fällt die H-Ionenkonzentration im Blut (pH-Anstieg ins Alkalische) und die Konzentration der Kalziumionen-(Ca++) nimmt ab
  • Das bewirkt eine gesteigerte Zellerregbarkeit
      • schmerzhaften Muskelverkrampfungen (Karpopedalspasmen)
      • Parästhesien und Taubheitsgefühl um den Mund, an Händen und Füßen

Erkläre den benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel

  • Durch bestimmte Kopfbewegung provozierter Attacken-Drehschwindel
  • Ein Klümpchen  von Gleichgewichtssteinchen aus Utriculus und Sacculus ist in einen Bogengang geraten und verursacht dort Fehlinformationen für das Gleichgewichtszentrum
  • Die Therapie hat zum Ziel, durch Lagerungsmanöver den Klumpen aufzulösen und die Steinchen aus dem Bogengang zu befördern.

Vier Kriterien zur Differenzierung von Schwindel

Art: Drehschwindel oder Schwankschwindel oder Gefühl zu fallen,

Dauer: Attackenschwindel (Sekunden/Minuten) oder Dauerschwindel

Provokation: Bestimmte Bewegungen des Kopfes im Raum

Begleitsymptome:

      • subjektiv(z.B. Übelkeit)
      • objektiv(z.B. Nystagmus, Erbrechen, Fallneigung, Schweißausbruch)

Sechs Symptome der Meniére Krankheit

    • Ohrensausen
    • Drehschwindel, Nystagmus, Übelkeit, Erbrechen
    • teilweise Hörverlust auf dem betroffenen Ohr

Ursache:Stauung der Kalium-reichen Lymphe in der Schnecke des Innenohres. Übertritt in die Natrium-reiche äußere Lymphe (Perilymphe)

Die falsche Mischung von Na und K Ionen verursacht falsche Signale im Gleichgewichtssystem.

 

 

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