Anatomie Einführung: Gelenkbewegungen

Bewegungen in den Gelenken bekommen wie alles in der Anatomie eine eigene Sprache, letztendlich um die Bewegungen einfacher beschreiben zu können. Wissen müssen wir, was Ebenen und wie die anatomische Position ist.

Saggitalebene: Bewegungen

Flexion: Vergrößerung des Gelenkwinkels

Extension: Verkleinerung des Gelenkwinkels

Bild von http://biomechanics.byu.edu

Frontalebene: Bewegungen

Abduktion – Bewegung von der Mittellinie weg

Adduktion – Bewegung zur Mittellinie

Lateralflexion – Bewegung des Rumpfes weg von der Mittellinie

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Transversalebene: Bewegungen

Außenrotation – anteriorer Teil: Bewegung von der Mittellinie weg

Innenrotation – anteriorer Teil: Bewegung zu der Mittellinie hin

Horizontale Adduktion – horizontale Bewegung zur Mittellinie hin

Horizontale Abduktion – horizontale Bewegung von der Mittellinie weg

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Übung: überlege dir für jedes Gelenk eine Bewegung, dessen Gegenbewegung, deren Ebene und eine Übungsform dazu

Beispiel: Schulter – Flexion – Extension – Sagittalebene – Frontheben

Anatomie Einführung: Ebenen und Achsen

Ebenen sind ein bisschen schwieriger zu erklären. Hat man es erstmal verstanden könnte es einfacher nicht sein.

Wir teilen unseren Körpern in 3 Ebenen. Danach können wir jede einzelne Bewegung beschreiben.

Wir starten mit der Sagittalebene

Etymologie – saggitalis,latein= Der Pfeil

 

Definition: Die Sagittalebene ist eine Ebene die den Körper in eine linke und eine rechte Hälfte teilt

Bewegung: Bewegung auf der Sagittalebene findet parallel zu dieser Ebene statt, meistens nach vorne, zurück, hoch oder runter. Seht die Sagittalebene wie einen Pfeil, der von hinten den Körper durchbohrt.

Muskeln, die uns auf der Sagittalebene bewegen ziehen meistens von oben nach unten vorne und hinten am Körper.

Übungen: Nennt ein paar Fitness-Übungen in der Sagittalebene

Frontalebene

Etymologie: frons,latein = die Stirn

Definition: Die Frontalebene ist die Ebene, die den Körper in eine vordere und eine hintere Hälfte teilt.

Bewegung: Bewegung auf der Frontalebene läuft parallel zu dieser Ebene, meistens von einer Seite zur anderen Seite, hoch oder runter. Stellt euch ein Sandwich vor. Ein Brot ventral, eins dorsal, dazwischen die Frontalebene.

Die Muskeln, die uns in der Frontalebene bewegen gehen meistens von oben nach Unten an den Seiten an unserem Körper.

Übung: Überlegt euch ein paar Übungen in der Frontalebene.

 

Transversalebene (manchmal auch Horizontalebene)

Etymologie

transversus, latein= überquert

horizontem, latein= flach

Definition: Die Transversalebene ist die Ebene, die den Körper in eine obere und untere Hälfte teilt

Bewegung: Die Bewegungen auf der Transversalebene sind meistens Bewegungen die rotieren, verschieben oder horizantal von medial nach lateral oder von lateral nach medial gehen. Stellt euch einen Hula-Hoop-Reifen als Ebene vor.

Muskeln, die uns auf der Transversalebene bewegen, laufen meist horizontal oder diagonal über unseren Körper

Übungen: Überlegt euch ein paar Fitnessübungen auf der Horizontalebene:

Sagittalebene Oberkörper:

  • Biceps Curls
  • Triceps Extensions

Unterkörper:

  • Beinpresse
  • Squats
  • Step-Ups
  • Ausfallschritt
  • Dead-lifts
Core:

  • Crunches
  • Sit-Ups

Ganzkörper

  • Gehen
  • Rennen
  • Sprinten
  • Weitsprung
  • Fahrradfahren
Frontalebene Oberkörper

  • Latzug
  • Military Press
  • Klimmzüge(weiter Griff)

Unterkörper

  • Sidesteps
  • seitliche Ausfallschritte
Core:

  • seitliche Planks
  • Seitbeugen

Ganzkörper:

  • Jumping Jacks
Transversalebene Oberkörper

  • Liegestütz
  • Bankdrücken
  • Butterfly

Unterkörper

  • Drehung
  • Drehungsschritte
Core:

  • Russian Twists
  • Axe Chops
  • diagonale Crunches

Ganzkörper:

  • Golfschlag
  • Baseballschlag

 

 

Achsen

Den praktischen Nutzen von den Axenbezeichnungen habe ich bisher nicht gefunden. Zur Vollständigkeit werden wir das kurz besprechen.

Wenn eine Bewegung auf der Sagittalebene stattfindet, z.B. Hüftflexion. Dann findet die Bewegung um die Achse der anderen beiden Ebenen statt.

Bewegung auf der Sagittalebene um die Frontotransversalen Achse.

Bewegung auf der Frontalebene um die Sagittotransversale Achse.

Bewegung auf der Transversalebene um die Frontosagittale Achse.

Anatomie: Einleitung, Positionen und Richtungen

Der Start in die Anatomie ist immer etwas holprig. Das liegt zum einen an den vielen neuen Wörtern. Manche sprechen auch von der Sprache der Anatomie. Mit den dazu zu lernenden Vokabeln.

Warum fühlt es sich wie eine Sprache an? Nunja viele Wörter sind alt, viele kommen aus dem lateinischen, manche aus dem griechischen. So wie wir Vokabeln für Englisch lernen mussten, müssen wir nun Vokabeln für Anatomy lernen. Wie auch in Englisch ist es am wichtigsten die Wörter im Sprechen zu nutzen. Fehler sind ausdrücklich erlaubt. Wenn man irgendwann ein gutes Gefühl für die Worte hat, nutzt man sie flüssig und ab da an sind sie für immer eingeprägt. Manchmal kann man die Wörter auch zusammensetzen. Wortsuffixe wie prä oder anter (beides steht für vor) kommen immer wieder vor.

Dazu kommt, dass es aus irgendeinem Grund bei Leuten vom Fach dazu kommt, dass diese Sprache sich etabliert. Leute vom Fach wollen auch als Leute vom Fach gesehen und akzeptiert werden. Dadurch ergibt sich eine soziodynamik, die die Sprache einmal praktisch, aber auch als Status nötig werden lässt.

Auf dieser Seite werden immer mal Wortherkünfte eingebaut.(Etymologie)

Ein Beispiel

Anatomie: vom lateinischen anatomia, aber auch vom griechischen ana- hoch + tomia- schneiden.

 

Anatomische Position

Für unsere Verständigung ist es wichtig eine Position immer exakt beschreiben zu können. Dabei müssen wir immer relativ erklären.

Die anatomische Nullposition ist dabei folgende:

  • Stehend
  • Augen nach Vorne
  • Kopf nach Vorne
  • Handflächen nach Vorne
  • Arme zur Seite
  • Füße zusammen und Parallel

Anatomische Richtungen:

Anatomische Richtungen werden benutzt um die Richtung oder die Position am Körper zu beschreiben. Die Richtungen sind immer im Paar und können egal wie der Körper liegt besser erklären wo wir uns befinden, als nur mit vorne und hinten

  • superior – nach oben
  • inferior – nach unten

 

  • medial – zur Mitte hin
  • lateral – von der Mitte gesehen nach außen

 

  • anterior – nach vorne
  • posterior – nach hinten

 

  • proximal – zur Mitte des Körpers/ zum Rumpf
  • distal – Zum Ende des Körpers / Vom Rumpf aus

 

  • sinister – links
  • dexter – rechts

 

  • kaudal – „schwanzwärts – Richtung Steißbein,Richtung Füße“
  • cranial – „kopfwärts – Richtung Kopf“

 

Weitere Richtungen

  • ventral – von der Mitte Richtung Bauch
  • dorsal – von der Mitte Richtung Rücken
  • plantar – fußsohlenwärts
  • palmar – handinnenflächenwärts

Probiert es aus:

 

  1. Berühre deinen Kopf posterior
  2. Berühre dein Gesicht lateral
  3. Berühre deine Schulter superior
  4. Berühre deinen Rumpf medial
  5. Berühre deinen Arm distal
  6. Berühre deine Schulter inferior
  7. Berühre deinen Kopf anterior
  8. Berühre deinen Arm proximal

Runde 2:

  1. Berühre deinen Rumpf anterolateral
  2. Berühre deinen Kopf posteromedial
  3. Berühre deine Hand palmar
  4. Berühre deinen Fuß dorsal
  5. Berühre den proximalsten Teil deines Beines posterior
  6. Reibe deinen ventralen Rumpf und klopfe auf den kranialsten Punkt deines Kopfes

 

 

Zusatzdiagnostik

Welche diagnostische Bedeutung hat das EEG?

Die Ableitung der Hirnströme dient der Diagnostik von

  • Allgemeinveränderungen (z.B. Sedativa-Intoxikation)
  • Herdbefunden (z.B. Tumor, Enzephalitis)
  • Krampfstrompotentialen (z.B. Epilepsie)

Wozu dient die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit?

Zur Lokalisation der Nervenschädigung unterscheidet in:

      • Markscheidenschäden
      • Axonschäden

Wozu dienen evozierte Potentiale?

Sie geben Auskunft darüber, ob die Nervenleitung zwischen Gehirn und betroffenem Organ normal oder gestört ist:

  • Sinnesorgane (Auge-VEP, OHR-AEP)
  • sensible Nerven (SEP)
  • motorische Nerven (MEP)

Wozu dient die Elektromyographie?

a) Nachweis von Spontanaktivität der Motorischen Einheit bei Schädigung des zugehörigen motorischen Nerven (Hilferuf „verwaister Muskelzellen“) als Reiz für die kollaterale Reinnervation (Adoption verwaister Muskelzellen)

b) Nachweis einer in Gang gekommenen Reinnervation

c) Differenzierung peripher-neurogener und myogener Erkrankungen

Die Schulter

Die Schulter oder auch des Glenohumeralgelenk!

Gelenkpartner: glenoidale Fossa von der Scapula und Humeruskopf

Die Schulter ist eigentlich ein Gebilde aus 3 echten Gelenken, Glenohumerale – Sternoclaviculare – Acromioclaviculare und 2 unechten Gelenken, Scapulathorakaler Rhytmus und Subacromialer Gleitraum

Hier geht es aber nur um das art. glenohumerale

Gelenktyp

Diarthrose, synovial, Kugelgelenk

Gelenkflächen

Humeruskopf (Kopf): Konvexe Fläche, annähernd die Hälfte superiomedial und ein bisschen posterior. Der leicht posteriore Teil erlaubt mehr direkten Kontakt mit der sehr kleinen Fossa glenoidale der Scapula. Der Humeruskopf ist voll mit Knorpel und ca 1.9 mal so groß wie die Fossa glenoidale.

Fossa Glenoidale Scapulae (Pfanne): Eine flache konkave Fläche, superior geneigt und entweder anterolateral oder posterolateral geneigt. Normal sind 6-7° retroversion. 1

Die Fläche der Fossa ist länger als sie breit ist und hat je nach Mensch kleine Unterschiede.2

Der Knorpel der Fossa ist dicker an den Außenkanten als in der Mitte, was die Kontaktfläche zum großen Humeruskopf vergrößert. Die Flachheit der Fossa erlaubt eine große Mobilität, auf Kosten von Stabilität. Die Gelenkkapsel gibt nicht genügend Stabilität, weil sie relativ klein ist. Sie hat einen schlaffen unteren Teil, der die inferiore Translation bei Bewegung zulässt. Die Gelenkstabilität kommt primär von der Muskulatur, genauer hingeschaut zeigt sich hier die Wichtigkeit der Rotatorenmanschette (Supraspinatus,Subscapularis,Infraspinatus,Teres Minor)

Um mit dem Humeruskopf mitzuhalten, ruht die Scapula etwas nach vorne gekippt auf dem Thorax (~10°), dazu ist sie upward rotated(~5-10°) und innenrotiert(~35°)

Ausrichtung

Frontalebene: Das Glenoid (fossa glenoidale) hat einen Inklinationswinkel, der von einer Linie parallel zum Boden der Fossa supraspinatus und einer Linie vom oberen zum unteren Rand des Glenoids gezogen wird

Normaler Winkel 15.7° +/- 5.1°3

Transversalebene:Das Glenoid hat einen Retroversionswinkel, der von einer Linie parallel zum Boden der Fossa supraspinatus und einer Linie vom vorderen zum hinteren Rand des Glenoids gezogen wird.

Normaler Winkel 4.9° +/- 6.1° 4

Transversalebene: Der Humerustorsionswinkel ist definiert durch die longitudinale Verdrehung vom Schaft und kann am Unterschied vom proximalen zum distalen Ende gemessen werden, hier ist es die Achse, die den Humeruskopf in medial und lateral teilt zur Linie, die die Elbogenkondylen in medial und lateral teilt

Normal sind ~30° retroversion (Kopf zu Ellbogen)

 

Frontalebene: Humeruskopfwinkel

Der Humeruswinkel zwischen der longitudinalen Achse des Humerusschafts und der Achse, die den Humeruskopf in 2 Hälften teilt.

Normal ~135-155°

Palpation

Am Besten ist die Palpation genau in dieser Reihenfolge, probiere sie an deinem Unterichtspartner aus.

Scapula

Die Scapula ruht auf dem posterioren Rippenkäfig. Sie spannt sich ungefähr auf Höhe T2 bis T7, ca 2-5cm lateral zur BWS. Gehe entlang der Grenzen der Scapula und beobachte die dreieckige Form. Platziere eine Hand auf jede Scapula deines Partners und lasse ihn die Schulterblätter hoch und wieder runterziehen (Elevation und Depression). Beobachte, wie die Scapula auf dem Rippenkäfig gleitet, ohne dass sich die Wirbelsäule mitbewegt.

Angulus Inferior

Konzentriere dich nun auf eine Scapula, palpiere die breite Seite der Scapula von superior nach inferior. Die Scapula ist beinahe ein Dreieck, unten ist sie schmaler als oben. Finde den tiefsten Punkt der Scapula, ein runder Punkt zwischen den lateralen und medialen Rändern. Dies ist der Angulus inferior, ein Referenzpunkt für den Scapulathorakalen Rhytmus, bei der Armelevation.

Lateraler Rand(Margo lateralis)

Wir sind am Angulus inferior. Sag deinen Partner, er soll seinen Arm vom Tisch hängen lassen. Gehe nun vom Angulus inferior hoch zur Schulter, entlang dem lateralen Rand. Das ist der Margo lateralis. Kannst du ihn nicht fühlen, musst du etwas tiefer als die Muskeln, die am lateralen Scapularand ansetzen palpieren (Lat,teres maior+minor). Versuche von anterior des lateralen Randes an den Angulus inferior zu kommen, wenn diese Muskeln zu dick sind.

Medialer Rand(Margo medialis)

Wir sind wieder am Angulus inferior. Folge nun der Kontur der Scapula bis zum hächsten fühlbaren Dorn. Dieser Weg ist der Margo medialis, hier setzen die Rhomboidäen an, auch der Serratus Anterior hat hier seinen Ansatz und geht dann unter der Scapula zum lateralen Rippenkäfig. Wenn du den Margo medialis nicht gut findest, palpiere 4-6cm lateral vom prozessus spinosi, nutze dafür eine Hand um unter die Schulter zu schaufeln um so die Scapula passiv zu protrahieren und retrahieren. Jetzt solltest du mit der anderen Hand den Margo medialis fühlen. Bei passiver Retraktion kannst du sogar mit den Fingern unter die Scapula greifen.

Angulus superior

Wir sind am Margo medialis und gehen nun bis zu seinem oberen Ende. Im Prinzip ist der Angulus superior der superiore mediale Winkel des Dreiecks. Der Angulus superior ist schwieriger zu palpieren, weil er unter dem Trapezius descendens und unter dem Levator Scapulae steckt, außerdem ist er nicht so spitz wie der Angulus inferior, sondern mehr kurvig angelegt.

Margo superior

Vom Angulus inferior gehen wir zum Margo superior, indem wir den oberen Rand der Scapula entlang nach lateral palpieren(unter dem Trapezius). Versucht vielleicht wieder mit der anderen Hand die Schulter etwas zu bewegen um unter die Muskulatur zu kommen.

Spina scapulae

Geht zurück zum Angulus superior und fallt etwa 1,5cm nach unten entlang des Margo medialis, nun spürt ihr eine verdickte Erhebung, die Spina scapula. Diese ist ungefähr auf Höhe des prozessi spinosi von T3. Alternativ könnt ihr auch vom Trapezius descendens hinuntergleiten bis ihr einen knochigen Kamm spürt, nun geht nach lateral bis der Kamm unter dem Akromium verschwindet. Diese Wanne ist eure Fossa supraspinata wo der Supraspinatus unter dem Trapezius descendens liegt.

Fossa supraspinata

Wir sind an der Spina scapulae und entdecken nun die volle Breite der Oberseite der Spina Scapulae. Lasst eure Finger ins Gewebe über der Spina sinken, merkt nun wie dort eine Wanne entsteht. Geht dort bis zum medialen Ende, nun geht nach lateral bis der Kamm unter dem Akromium verschwindet. Diese Wanne ist eure Fossa supraspinata wo der Supraspinatus unter dem Trapezius descendens liegt.

Fossa Infraspinata

Geht nun auf die andere Seite der Spina Scapula, lasst eure Finger von unten ins Gewebe gleiten, geht den kompletten Weg von medial nach lateral. Das ist die obere Grenze der Fossa infraspinata. Diese geht hinunter bis zum Angulus inferior über die komplette Scapula. Der muskel, der hier entspringt ist der Infraspinatus

Fossa Subscapularis

Lass dein Partner in Rückenlage gehen. Halte seinen Arm im Wiegegriff und zieh ihn leicht so weit in Protraktion wie du kannst, mit ein bisschen Schulterflexion für Scapula-aufwärtsrrotation. Du versuchst so viel Scapulavorderfläche  vom Rippenkäfig zu ziehen wie es für deinen Partner noch angenehm ist. Nimm den Daumen der anderen Hand um die hintere Wand der Achsel zu palpieren. Du kannst den M.Subscapularis finden, indem du medial von den lateralen Latissimus Dorsi Fasern fässt. Wenn du zum Tisch in die hintere Wand der Achsel durch das weiche Gewebe drückst, fühlst du die Scapula. Im Prinzip die gesamte vordere Fläche der Scapula ist die Fossa Subscapularis. Alternativ kannst du die Finger unter die mediale Grenze der Scapula winden. Das geht am einfachsten in Seitlage, ziehe den Arm in Protraktion, finde die Mediale Seite vom Angulus inferior, wo keine Muskeln ansetzen. Lasse dann die Scapula über deine Finger retrahieren. Wenn die Finger unter der Scapula sind, kannst du die mediale Fossa Subscapularis palpieren

Tuberculum Infraglenoidale

Wenn du der Grenze der Achsel bis zur Stelle, wo die Scapula den Humerus trifft folgst, wirst du einen kleinen Höcker finden kurz bevor du am unteren Glenoidrand bist. Das ist das Tuberculum Infraglenoidale, wo der Caput Longum des Trizeps ansetzt

Processus Coracoideus

Der Processus Coracoideus fühlt sich wie ein harter knochiger Knopf an, er ist inferior zu der Clavicula und vertieft in der deltopectoralen Rille. Es ist ein bisschen komisch, weil es ein Teil der Scapula ist, aber am vorderen Körper. Mit deinem Partner in Rückenlage kannst du den Prozessus Coracoideus zwischen dem anterioren m.Deltoideus und dem m.Pectoralis maior finden. Nimm deinen Daumen zwischen diese Rille und die Clavicula. Wenn du von der Clavicula nach inferior gehst und ein bisschen in das weiche Gewebe drückst, solltest du einen harten Knochen spüren. Das ist der Prozessus Coracoideus. Palpiere dieses Schnabelartige Gebilde.

Humeruskopf

Lasse deinen Partner in Rückenlage liegen, lokalisiere das Akromion. Inferior zum Akromion kannst du den Humeruskopf palpieren, auch wenn man ein bisschen graben muss. Der Humeruskopf ist bedeckt vom Deltoid und umwickelt von der Rotatorenmanschette(dazu kommen viele Sehnen z.B. von pec maior, lat,teres maior, die hier entlang gehen). Nimm jetzt deine andere Hand und rotiere den Arm langsam nach innen und nach außen. Suche weiter, du müsstest nun eine Runde Verdickung des Humerus spüren. Das ist der Humeruskopf

Sulcus intertubercularis und Tuberculi

Wenn du den Humeruskopf palpiert hast, platziere deinen Daumen über den anterioren Teil des Humeruskopfes. Gehe nun tief in das weiche Gewebe und erfühle Hügel und Erhebungen. Es ist schwer, aber es gibt einen kleinen Trick. Halte deinen Daumen über den hügeligen Teil, rolle nun den Humeruskopf über Rotation unter deinem Daumen. Wenn du langsam vor und zurückrollst, kannst du deinen Daumen besser platzieren, du fühlst jetzt Berge und Täler. Der laterale Hügel ist dein Tuberculum maior, der mediale ist das Tuberculum minor. Das Tal ist der Sulcus intertubercularis, wo die lange Bicepssehne durchläuft.

Tuberositas Deltoideus

Die Tuberoistas Deltoides ist der seitliche Ansatz des Deltoideus. Es ist ein kleiner Hügel auf der Hälfte zwischen Acromium und Ellbogen lateral des Humerus. Gehe den Deltoideus entlang bis zum Ansatzpunkt, palpiere vorischtig in kleinen Kreisen um diesen Punkt.

 

 

 

Kapsel und Bänder

Am wenigsten Spannung : 40° Abduktion in der Scapula-Ebene

Volle Spannung : Volle Abduktion und Außenrotation (->Griff in den Wurfarm?)

Name Ansätze Weg schränkt ein
Capsula Fibrosa -Rand der Fossa Glenoidales(Scapula)

-Collum Anatomicum Superior vom Tuberculum Minor(Humerus)

Von proximal nach distal und im Kreis drumherum schränkt alle Endbewegungen ein, aber die Kapsel ist sehr locker um die Mobilität zu erhöhen. Der untere Teil der Kapsel hängt lose, wenn der Arm in Adduktion ist5. Die Kapsel und die Bänder der Kapsel helfen den negativen intra-articulären Druck aufrechtzuerhalten
Labrum Glenoidales Nur am Rande des Glenoids Im Kreise um das Glenoids, verlängert so die Tiefe um 50%6 Erhöht die Stabilisation durch Verringerung der Translation und Absorption von Druck.
Ligamentum Glenohumerale superior -superiore anteriorer Rand des Glenoids, nae am Tuberculum Supraglenoidales anterior der Bicepssehne(c.longum)(Scapula)

-Collum anatomicum, superior vom Tuberculum minor

lateral schränkt anteriore und inferiore Translation ein 7

schränkt Adduktion über Neutral-Null ein

wenn in voller Adduktion: schränkt inferiore,posteriore und anteriore Translation ein

Ligamentum Glenohumerale mediale -superiore und mediale anteriorer Rand des Glenoids und des Labrums(Scapula)

-anteriorer Collum Anatomicum inferior vom Ligamentum Glenohumerale superior

lateral und diagonal von superior proximal nach inferior distal, vermischt sich mit der anterioren Kapsel und der Subscapularissehne schränkt Außenrotation ein

von Null bis 45° Abduktion – schränkt anteriore Translation des Humeruskopfes ein

Ligamentum Glenohumerale inferior(anteriores und posteriores Band + angrenzende Axelfalte -Anteriorer inferiorer Rand des Glenoids und des Labrums(Scapula)

-Anteriore und posteriore Teile des inferioren Collum Anatomicums

lateral, teilt sich anterioren Teil(dickster und stärkster Teil der Kapsel 8 ) und posterioren Teil über die Axelfalte in Abduktion schränkt es die inferiore Translation ein

der anteriore Teil schränkt die anteriore Translation des humeruskopfes in Abdukion und Außenrotation ein

der posteriore Teil schränkt die posteriore Translation des Humeruskopfes in Abduktion und Innenrotation ein

Die Achselfalte schränkt die anteriore posteriore und die inferiore Translation des Humeruskopfes in Abduktion ein

Ligamentum Coracohumerale Basis und laterale Grenze des Processus Coracoideus(Scapula)

Mischt sich mit der Supraspinatussehne und inseriert am anterioren Tuberculum maius, außerdem mischt es sich mit der Subscapularissehne am Tuberculum Minus(Humerus)

Lateral und diagonal (von superior proximal nach inferior distal) schränkt Ende der Adduktion ein

In Adduktion(aus neutraler Position) schränkt es die inferiore Translation des Humeruskopfes und die Außenrotation ein

Könnte das superiore Gleiten des Humeruskopfes einschränken, wenn Rotatorenmanschette versagt9

Ligamentum Coracoacromiale -anteriorer Rand des Acromiums

-laterale Grenze des Processus Coracoideus

superior posterior lateral nach anterior inferior medial formt den anterioren Teil des „Schulterdaches“

 

Bursen

Die Bursen des Glenohumeralgelenks sind oft miteinander verbunden und ihre Hauptfunktion ist die Verringerung der Reibung zwischen den Sehnen, dem Humeruskopf und den umgebenden Strukturen(Coracoidaler Bogen, Processus Coracoides, M.Deltoideus usw.)

Bursa Subacromialis: superior zur Supraspinatussehne und inferior zum Processus acrimoialis. Verringert Reibung an der Subscapularissehne und am coracoacromialen Bogen während Elevation des Armes.

Bursa Subdeltoidea: superior zur Spraspinatussehne und inferior zum M.Deltoideus, verbunden mit der Bursa Subacromialis. Verringert die Reibung an der Subscapularissehne, dem Humeruskopf und dem Deltoideus.

Bursa subscapularis: Erweiterung der Membrana Synovialis, liegt posterior zur Supraspinatussehne und anterior zur Schulterkapsel. Reduziert Reibung zwischen Subscapularissehne und Schulterkapsel

Bursa Subcoracoideus: liegt anterior zum M.Subscapularis, superior zur Sehne des Biceps Brachii c.breve und inferior zum prozessus coracoideus. Vermindert die Reibung zwischen m.Coracobrachialis,m.Subscapularis und m.Biceps Brachii c.breve während der Schulterbewegung

Bursa Supraacromialis: liegt  superior zum processus acromialis und kommuniziert nicht mit der subacromialbursa. Dient wohl als Barriere zwischen Knochen des Acromiums, der Haut und der Ladung darauf, z.B. Rucksäcke 10

1)bursa subacromialis – subdeltoidea

2)recessus subscapularis

3)bursa subcoracoidea

4)bursa coracoclavicularis

5)bursa supraacromialis

6)mediale Erweiterung der Bursa subacromialis-subdeltoidea

Nerven

Die Schulter bekommt ihre sensorischen Informationen vom N.Suprascapularis, N.Axillaris und vom N.Pectoralis lateralis aus den Nervenwurzeln C4-C711,12,13,14,15,16

Muskel über das Schultergelenk Neurale Innervation Nervenwurzel17
Infraspinatus Suprascapularis C4-6
Supraspinatus Suprascapularis C4-6
Subscapularis Subscapularis C5-8
Teres Minor Axillaris C5,6
Teres Maior Suprascapularis C5,6
Pectoralis Maior Pectoralis med und lat C5-T1
Latissimus Dorsi Thoracodorsalis C6-8
Deltoideus Axillaris C5,6
Biceps Brachialis Musculocutaneus C5-7
Triceps Brachialis Radialis C6-8
Coracobrachialis Musculocutaneus C5-6

 

Bewegungen/Osteokinematics18,19,20,21

 

Offene Kette Humerus auf Scapula

Flexion:

Flexoren:Deltoideus anterior, Coracobrachialis, Biceps Brachialis, Pectoralis Maior(clavicularis)

limitiert von: Deltoideus posterior, latissimus dorsi, triceps brachialis(c.longum), Pectoralis Maior(sternocostalis), Subscapularis, inferiore Kapsel, posteriore Kapsel, Ligamentum coracohumerale posteriorer Teil, Clavipectorale Faszie, Pectorale Faszie, Axillare Faszie, Plexus Brachialis

Optimale ROM: 120° (180° mit voller Scapula aufwärts-Rotation)

Extension:

Extensoren:Latissimus dorsi, Teres maior, Deltoideus posterior, triceps brachialis(c.longum), Pectoralis maior (sternocostalis)

limitiert von:Deltoideus anterior, Coracobrachialis, Biceps Brachialis, Pectoralis Maior(clavicularis), anteriore Kapsel, Ligamentum Coracohumerale, Clavipectorale Faszie, Pectorale Faszie, Deltoideus-Faszie, Plexus Brachialis und Armnerven

Optimale ROM: 20-25°

Innenrotation

Innenrotatoren:Subscapularis,Latissimus dorsi, Pectoralis maior, Deltoideus anterior, Biceps brachii(c.longum), Teres Maior

limitiert von: Infraspinatus, Deltoideus Posterior, Teres Minor, posteriore Kapsel, inferiore Kapsel, Ligamentum Glenohumerale (sup und inf), posteriore Deltoideus-Faszie, Plexus Brachialis

Optimale ROM: 60-70° (bei 90° ABD)

Außenrotation

Außenrotatoren: Infraspinatus, Deltoideus Posterior, Teres Minor

limitiert von: Subscapularis,Latissimus dorsi, Pectoralis maior, Deltoideus anterior, Biceps brachii(c.longum), Teres Maior, anteriore Kapsel, inferiore Kapsel, Ligg glenohumeralia(alle), Ligamentum Coracohumerale, Clavicopectorale Faszie, Pectorale Faszie, Plexus Brachialis

Optimale ROM: 90-95° (bei 90° ABD)

Abduktion

Abduktoren: Deltoideus medius, Deltoideus anterior, (je nach Literatur auch posterior), Supraspinatus, Biceps Brachialis(c.longum)

limitiert von: Latissimus dorsi, Pectoralis maior, Subscapularis, Deltoideus anterior(Start der ABD), Teres Maior, Coracobrachialis, Ligamentum Glenohumerale(sup und inf), inferiore Kapsel, Ligamentum Coracohumerale, unterer Anteil des Plexus Brachialis

Optimale ROM: 120° (180° mit voller Scapula aufwärts Rotation)

Adduktion

Adduktoren: Latissimus dorsi, Pectoralis maior, Subscapularis, Deltoideus posterior(bis 45° ABD), Teres Maior, biceps brachialis(c.breve), triceps brachialis(c.longum), Deltoideus anterior(Wenn Arm an der Seite ist)

limitiert von: Deltoideus medius und anterior, Supraspinatus, Kapsel, eventuell Ligamentum Coracohumerale, oberer Anteil Plexus Brachialis

Optimale ROM: Nicht testbar, Körper ist im Weg

Horizontale Abduktion

horizontale Abduktoren: Deltoideus posterior

limitiert von: Deltoideus anterior, Pectoralis Maior, Coracobrachialis, Labrum, anteriore Kapsel, Ligg Glenohumeralia(sup und medium), clavicopectorale Faszie, Pectorale Faszie, Plexus Brachialis

Optimale ROM: 90

Horizontale Adduktion

Horizontale Adduktoren: Pectoralis maior, Deltoideus anterior, Coracobrachialis

limitiert von: Deltoideus posterior, posteriore Kapsel, posteriore Deltoideus-Faszie

Optimale ROM: 40°

Schaut euch den Artikel Kinesiologie der Schulter an. Hier sind alle Prime-Mover, Antagonisten, Synergisten und Stabilisierer aufgelistet.

 

 

Arthrokinematics22,23,24

Kommen wir zu den Arthrokinematics, Gleit-, Roll-, Drehbewegungen der Gelenkflächen sowie Druck, Traktion oder Distraktion während Bewegung. Diese Bewegungen sind wichtig um die Gelenkflächen aufeinander zu halten, man kann sich die Bewegungen vorstellen, als ob der Humeruskopf versucht irgendwie auf dem Glenoid zu bleiben. Optimale Arthrokinematik in der Schulter befolgt generell die Konvex(Humerus)-Konkav(Scapula) Regel. Das heißst gleiten passiert umgekehrt zum Rollen, wenn der Humerus sich auf der Scapula bewegt. Beispiel: Während der Schulter Abduktion rollt der Humeruskopf superior und gleitet inferior.

Arthrokinematiken und die dazugehörigen Muskeln

Komressoren: Alle Muskeln der Schulder werden Druck auslösen, aber besonders hervorzuheben ist die Rotatorenmanschette Supraspinatus, Infraspinatus, Subscapularis, Teres Minor

Anteriores Gleiten: Infraspinatus, teres Minor, Deltoideus

Posteriores Gleiten: Subscapularis, Deltoideus anterior, Pectoralis maior, Latissimus Dorsi, Teres maior

Inferiores Gleiten: Supraspinatus, Latissimus Dorsi, Pectoralis maior, Teres Maior, Coracobrachialis

Superiores Gleiten: Deltoideus, Biceps brachialis, Triceps brachialis(c.longum), Subscapularis (unter 45° ABD)

Restriktoren:

anteriores Gleiten wird durch die anteriore Kapsel und alle Ligg Glenohumeralia begrenzt.

posteriores Gleiten wird durch die posteriore Kapsel und das inferiore Lig. Glenohumeralia begrenzt

inferiores Gleiten wird durch das Lig Coracohumerale, die inferiore Kapsel und das inferiore Lig Glenohumeralia begrenzt

superiores Gleiten wird wahrscheinlich durch das Lig Coracohumerale begrenzt

Zusammenhänge:

Anteriores Rollen mit posteriorem Gleiten bei Flexion durch: Deltoideus anterior, coracobrachialis, biceps brachialis, pectoralis maior (clavicularis)

posteriores Rollen mit anteriorem Gleiten bei Extension: Latissimus dorsi, Teres Maior, Deltoideus posterior, triceps brachialis(c.longum), Pectoralis Maior(sternocostalis)

anteriores Rollen mit posteriorem Gleiten bei Innenrotation: Subscapularis, Deltoideus anterior, Pectoralis Maior, Latissimus dorsi, Teres Maior

posteriores Rollen mit anteriorem Gleiten bei Außenrotation: Infraspinatus, Teres Minor, Deltoideus posterior, Supraspinatus(nur zwischen NN und voller AR)

superiores Rollen mit inferiorem Gleiten bei Abduktion: Deltoideus anterior und medius, Supraspinatus, Biceps Brachialis(c.longum)

inferiores Rollen mit superiorem Gleiten und Adduktion: Latissimus dorsi, Pectoralis Maior, Teres Maior, Coracobrachialis, Biceps Brachialis(c.breve), Triceps Brachialis(C.longum), Subscapularis, Deltoideus posterior(unter 45° ABD), Deltoideus anterior ( wenn der Arm an der Seite ist)

anteriores Rollen mit posteriorem Gleiten bei horizontaler Adduktion: Subscapularis, Deltoideus anterior, Pectoralis Maior

posteriores Rollen mit anteriorem Gleiten bei horizontaler Abduktion: Deltoideus posterior

Drehung:

posteriore Drehung bei Flexion: Deltoideus anterior, Coracobrachialis, Biceps Brachialis, Pectoralis Maior (Clavicularis)

anteriore Drehung bei Extension: Latissimus dorsi, Teres Maior, Deltoideus posterior, Triceps Brachialis(c.longum), Pectoralis Maior (Sternocostalis)

 

Funktionelle anatomie

 

Die Bewegung des Glenohumeralgelenkes wird von Muskeln, Faszien und Nervenmobilität beeinflusst. Diese Strukturen überstrecken sich manchmal über mehrere Gelenke. Dazu kommen noch alle proximalen Gelenke, die die Position der Scapula und des Humerus beeinflussen. Wir reden von Kraftvektoren, Drehmomenten und Kraftübertragung.

Gelenke:
BWS- Eine Studie aus Ottawa konnte BWS Kyphose mit Schulter Impingement Syndrom in Verbindung bringen 25

HWS: Studien konnten beweisen, dass die Haltung des Kopfes die Aktivierung der Muskeln bei Überkopfarbeit verändert. Vor allem auffällig war der Rückgang der Serratus Anterior Aktivität bie Menschen mit chronischen Nackenschmerzen.26,27,28

Scapulathorakales Gleitlager: Die Beziehung zwischen Scapulathorakalem Gleitlager und Glenohumeralgelenk ist schon seit 1944 beschrieben. Verschiedene Studien konnten darlegen, dass Schulter Impingement mit Skapula Dyskinesie zusammenhängen kann. Vor Allem ein Rückgang vom posterioren Tipping und der aufwärts Rotation in Verbindung mit Scapula-Innenrotation scheinen Probleme zu bereiten.29,30,31,32,33,34,35,36

Muskeln: Alle Muskeln, die die Schulter und die Scapula überqueren beeinflussen das Glenohumeralgelenk.

Von speziellem interesse: Latissimus dorsi- überkreuzt artt. Glenohumerale, scapula, LWS,ISG, Becken

Pectoralis Maior – Verbindet Schulter mit  SCG und artt. Sternocostalia

Levator Scapulae und Trapezius descendens – Verbinden Scapula mit HWS

Trapezius transversa + ascendens und Rhomboidäen – Verbinden Scapula mit BWS

Fasziale Strukturen:

Die Thoracolumbarfaszie: Die TLF übertregt Kraft vom Gluteus Maxiumus und Latissimus Dorsi.37,38 Außerdem ist die TLF die zentrale Struktur im posterioren Obliquen Subsystem, das wahrscheinlich auch Kraft vom Trapezius ascendens und Gluteus Medius überträgt39

Die Pectorale Faszie: Eine schmale Lamina, die die Fläche des Pectoralis Maior bedeckt, sie besteht aus vielen Erweiterungen zwischen den Faszikeln. Die Pectorale Faszie könnte man als Faszie abgrenzen, die vom Sternum und der Clavicula entspringt und in verschiedene Richtungen jeweils übergeht in Faszie der Schulter, des Bizeps, der Axel und des Abdomens40 An der lateralen Grenze spaltet sich die Faszie um den Pectoralis Minor zu bedecken, danach geht sie weiter und verbindet sich zur clavipectoralen Faszie. Die Axelfaszie paltet sich am Latissimus Dorsi, eine Falte geht nach superior bis hinauf zu den prozessi spinosi der BWS. Die anderen gehen unter den Latissimus um den Serratus Anterior zu bedecken. In den tieferen Teilen der BWS Region ist die Pectorale Faszie sehr stark und mixt sich mit den Sehnenscheiden des Rectus Abdominis und den externen Obliques. Obwohl man sagen könnte Pectoralis Minor und Maior sind Synergysten, führt diese Faszienverbindung dazu noch alle anderen Muskeln hinzuziehen. Das Anteriore Oblique Subsystem(AOS) wird also gebildet aus

Pectoralis Maior

Pectoralis Minor

Latissimus Dorsi

Serratus Anterior

Subscapularis

Rectus Abdominis

Externe Obliques

 

Neurale Strukturen:

Die Motorischen und sensorischen Nerven aus Arm und Schulter entspringen aus den C4-C7 Nervenwurzeln des Plexus Brachialis, bevor sie dann sich auf die einzelnen nerven aufteilen. Während der N.Suprascapularis, N.Thoracodorsalis,N.Thoracius Longus, Nn pectorales mediales und laterales nicht die Schulter überqueren, werden sie doch von der Bewegung von Scapula und Clavicula beeinflusst. Der N. Axillaris,N. Musculocutaneus und N.Subscapularis überqueren alle die Schulter, nachdem sie unter der Clavicula und dem Pectoralis Minor vorbeiziehen. Der N.Medianus, N.Radialis und der N. Ulnaris kreuzen den Ellbogen und das Handgelenk. Neurale Dysfunktionen können also von HWS-Dysfunktion, SCG+ACG-Dysfunktionen, Scapular-Dyskinesie, sowie Bewegungsstörungen an Schulter, Ellbogen und Handgelenk herrühren.

 

 

Kompensationsmuster

Die Schulter hat eine Neigung zu einem bestimmten Kompensationsmuster, auch bekannt alsHängeschultern, Zervikalsyndrom oder Upper Crossed Syndrome. Dieses Muster entspricht auch genau den arthrokinematischen und osteokinemitschen Veränderungen bei Menschen mit Impingement Syndrom41,42,43,44,45,46,47,48,49,50,51

Diese Bewegungseinschränkung ist eine Kombination von Gelenkeinschränkungen und Gelenkbewegungen – exzessive Innenrotation, statisch und dynamisch, oft in Verbindung mit Einschränkungen in maximaler Flexion, Außenrotation und Innenration. Manchmal mit erhöhtem anterioren und inferiorem Gleiten des Humeruskopfes im Glenoid.

Die klinische Erfahrung meiner Tutoren verbindet Schulterprobleme fast immer mit Scapuladyskinesie, oft kommt dazu dann noch Dysfunktion von HWS und BWS.

Diese Veränderungen in der Bewegung sind Culpor oder Culprit von Muskeladaptionen im Sinne von Aktivität und Länge. Danach kommt dann die Anpassung des Gewebes, also Faszien, Bänder, Kapsel. Dieser Artikel handelt generell von der Schulter, aber die Schulter ist manchmal nur das größte Opfer von Dysfunktionen im oberen Körper. Das bedeutet, dass Veränderungen in der Ausrichtung des Oberkörpers überall Veränderungen an Muskeln und weiter am Gewebe hervorrufen können, die Schulter ist nur die erste die mit überinflammation, nozizeption und im Endeffekt Schmerz aufschreit. Denkt also bei Schulterpatienten immer daran auch Scapula, HWS, BWS mit zu untersuchen.

Es gibt auch noch andere Kompensationsmuster, als das Hängeschultermuster. Hier wollen wir aber nur auf dieses eingehen, weil es das häufigste ist

Häufigste Osteokinematische Dysfunktion

Exzessive Innenrotation

Häufigste Arthrokinematische Dysfunktion52

exzessives anteriores Gleiten des Humeruskopfes auf Glenoid

exzessives inferiores Gleiten des Humeruskopfes auf Glenoid

Zusammenfassung

Maladaption in Länge bzw Elastizität (d.h. mobilisieren!)

  • posteriore Kapsel, inferiores Ligamentum Glenohumerale(schränkt sonst posteriores Gleiten ein)
  • Ligamentum Coracohumerale und M.Supraspinatus (schränken sonst superiores Gleiten ein)

Kurz und überaktiv (d.h. releasen und verlängern)

  • Subscapularis
  • Supraspinatus
  • Latissimus Dorsi
  • Teres Maior
  • Coracobrachialis

Lang und überaktiv (d.h. synergistisch dominant – wir releasen nur)

  • Deltoideus posterior

Lang und inaktiv (d.h. wir aktivieren und integrieren)

  • Infraspinatus und Teres Minor

Kurz und Inaktiv (d.h. wir integrieren)

  • Deltoideus anterius und medius
  • Pectoralis Maior

 

 

 

Haltungsbeitrag

In der „Upper Body Dysfunktion“ ist die Schulter das Gelenk, das uns am meisten Sorgen macht, sowohl uns Therapeuten, als auch den Patienten. Trotzdem ist nocheinmal festzuhalten, dass die Schulter nicht unabhängig ist. Schaut euch die umliegenden Gelenke an, sogar die LWS Lordose hängt mit der Schulterflexion zusammen. Siehe Latissimus Dorsi.

Auffälligkeiten bei Overhead-Squat-Assessment

  • Arme fallen(zuviel IR?)
  • Scapula elevation(zuviel downward Rotation?)

Bewegungseinschränkungen ab

Flexion <120°

Extension <25°

Außenrotation <90°

Schulterinnenrotation <60-70°

 

Pathologien

  • Schulter Impingement Syndrom
  • Rotatorenmanschettenverletzung
  • Supraspinatustendinopathie
  • Bursitis
  • Kapselentzündung
  • Schulterinstabilität
  • Thoracic-Outlet-Syndrom
  • Neuritis(PlexusBrachialis,medianus,ulnaris, radialis)
  • Arthrose (Omarthrose, ACG-Arthrose, SCG-Arthrose)

Orthopädische Untersuchung

Das Urogenitalsystem

Das Urogenitalsystem

Entwicklungstechnisch sind Blasen, Nieren und Genitalien ein Organ. Beim Erwachsenen ist dann aber alles getrennt.

Die Harnorgane bei beiden Geschlechtern sind Niere(Ren), Harnleiter(Ureter), Harnblase(Vesica Urinaria)

bei der Frau ist die Harnröhre(Uretra) lang, dazu kommen Uterus, Mutermund und Eierstöche.

Bei dem Mann ist die Harnröhre(Uretra) kurz, dazu kommen Prostata und Harnsamenröhre

Uro besteht aus harnbereitender Niere und harnleitendem System. Dieses startet im Nierenbecken, geht über den Harnleiter, die Harnblase und die Harnröhre bzw. Harnsamenröhre.

Ein Weg des Harnes:  Sammelröhrchen – Ductus Papillaris – Sieb(area cribrosa) – papilla renalis – Nierenkelche(caciles) – Nierenbecken(pelvis )- Harnleiter(Ureter) – Über Öffnung im Trigonum Vesicae in die Blase – über m.sphinter vesicae gesteuerte Abgabe in Harnröhre(Uretra) – Penis

Die Blase hat Muskulatur zur Entleerung, wird aber meistens sekundär über die Bauchpresse entleert.

Die Blase liegt im kleinen Becken und wird nur oben vom Peritoneum bedeckt. Um sie zu punktieren sollte sie leicht gefüllt oberhalb der Symphyse gestochen werden. Vorsicht vor Peritoneumverletzungen.

Der tiefste Raum im Bauchraum ist der Douglas Raum, eine Einsackung des Bauchfells hinter der Blase. Bei Frauen ist er kleiner als bei Männern, wegen des Uterus.

Die Niere

Die Niere ist das größte Organ im retroperitonealraum.

Sie ist beidseitig angelegt, die linke ist ein bisschen größer, weil rechts die Leber liegt. Die Längsachsen sind nicht symmetrisch. Die Niere verschiebt sich mit Bewegung leicht. Im Sitzen wäre der Nierenhilus, der Ein- und Ausgang für alles ca auf Höhe des 2. LWK

Leicht zu merken ist 3cm dick x2 = 6cm breit x 2 = 12cm lang. Die Niere wiegt etwa 120-200Gramm

Auf den oberen Nieren sitzen die Nebennieren, die z.B. Cortison produzieren.

Die Nieren werden sehr reichlich mit Blut versorgt. 1700 Liter Blut pro Tag.

Die Niere englisch:Kidney sieht aus wie eine Kidney Bohne. Sie hat außerdem eine harte Oberflächenschicht, die Nierenkapsel.

Sie besteht aus Tunica subfibrosa, capsula fibrosa, capsula adiposa (fettiger Stoßdämpfer), fascia Renalis. Die fascia Renalis ist eine Muskelfaszie die mit in den iliopsoas eingeht. Hat jemand eine Nierenpathologie ist oft die Hüfte gebeugt zur Faszienentspannung.

Man unterscheidet die Niere in Rinde und Mark. Das Mark besteht aus Markstrahlen, Markpyramiden und Papillenspitzen(papilla reni), danach kommt der Nierenkelch(calix) und das Nierenbecken(pelvis)

Die Niere ist auch aufgeteilt in Lobus´ . Diese Lobus´ werden wieder aufgeteilt in Lobuli.

Die kleinste Arbeitseinheit der Niere ist das Nephron.

Das Nierenkörperchen, auch malpigisches Körperchen genannt, kommt ca 1 mio mal in der Niere vor.

Hier sitzt auch das arterielle Wundernetz der Niere. Arterielles Blut kommt über den vas afferens hinein, wird „gewaschen“ und geht über den vas efferens wieder in die Arterie.

Im Glomerulum, umgeben von der Bowman Kapsel ist oben der Gefäßpol, wo Vas afferens und efferens entlang gehen. Unten ist der Harnpol, wo primärhan in den proximalen Tubulus tropft.

Pro Tag gehen ca 150 Liter durch das Glomerulum in den proximalen Tubulus, dort wird Flüssigkeit rückabsorbiert. Auch Stoffe wie Zucker und Salz kommen wieder zurück. Der Rest geht als Sekundärharn durch die Henle-Schleife in den distalen Tubulus. Jetzt spricht man von Urin, der ins Sammelrohr tropft.

Die Markstrahlen sind die Summen der Harnkanälchen.

Der Juxtaglomuläre Apparat am Gefäßpol misst Variablen für Reninausschüttung. Renin beeinflusst die Produktion von Angiotensin, was Aldosteronausschüttung anregt. In der Nebenniere wird das Aldosteron ausgeschüttet, das den Blutdruck steigert und den Elektrolythaushalt reguliert.

Erythropoetin ist auch ein Hormon der Niere, es regt die Produktion von roten Blutkörperchen an.

Die Arterienanatomie ist: A.renalis, A.segmenti, A.lobaris, A. arcuata, A.interlobaris -Vas afferens – Vas efferens

 

 

Pankreas

Die Bauchspeicheldrüse ist eine seröse Speicheldrüse aus Lappen und Läppchen. Sie liegt langgestreckt quer im Oberbauch.

Das Gewicht beträgt 60-100Gramm. Vorne begrenzt ist sie vom Perituneum. Sie ist hinten an der Bauchwand befestigt, liegt also retroperitoneal.

Aufgaben der Pankreas:

1.Verdauungsdrüse für Eiweiße(Amylase), Fette(Tripzin), Kohlenhydrate(Bicarbonat)

2. Hormondrüse für Insulin und Glukagon

Der größte Teil der Drüsen ist exokrin, der hauptsächlich für die Eiweißsspaltung zuständig ist.

Ein kleiner Teil, nämlich der der Langerhansinseln ist endokrin. Dort haben wir 2 Zellarten, die Alpha-Zellen produzieren Glukagon. Die Beta-Zellen Insulin. Diese Hormone wirken antagonistisch, wobei das Glukagon viele Synergisten hat und das Insulin gar keine.

Beide sind am Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt. Zuviel Glukagon und zu wenig Insulin führt zu Diabetes Mellitus.

 

Die Gallenblase

 

Galle spaltet Fette in kleinste Teilchen

Galle färbt den Kot.

Galle wird in Leber synthetisiert. Ca 1L pro Tag

In der Gallenblase wird sie eingedickt und bei Bedarf abgegeben.

Gliconsche Trias. Kleinste Einheit in der Leber mit Zwickeln

kleine Gänge in der Leber- Die Galle kommt aus den Zellen radiär nach außen, verbrauchtes Blut von außen nach innen.

Die Galle besteht aus

-Säure

-Farbstoff

-Cholesterin

-Salzen

-Stoffwechselprodukten

Weg der Galle

  • Ductus hepaticus dexter und Ductus hepaticus sinister
  • Ductus hepaticus communis: Entsteht durch Vereinigung des Ductus hepaticus dexter et sinister und verlässt die Leber durch die Leberpforte, teilt sich dann in Ductus cysticus und Ductus choledochus
    • Ductus cysticus: Zweigt vom Ductus hepaticus communis ab und leitet die Galle in die Gallenblase
    • Ductus choledochus: Fortsetzung des Ductus hepaticus communis nach Abgang des Ductus cysticus
      • Zieht zum Duodenum
      • Tritt in den Pankreaskopf ein und vereinigt sich mit dem Ductus pancreaticus, um dann ins Duodenum zu münden
      • Mündung: Papilla duodeni major (Papilla Vateri): Kleine Erhebung mit einem Schließmuskel (M. sphincter Oddi) in der Pars descendens des Duodenums
      • Musculus sphincter Oddi: Ringmuskel, der durch seinen Kontraktionszustand den Gallefluss aus dem Ductus choledochus und dem Ductus pancreaticus ins Duodenum reguliert

Der m.sphincter oddi wird über das Choleszytokinin gesteuert.

Pathologie: Gallensteine im Weg der Galle -> Cholikartiger Schmerz

Membranverletzung zwischen Venen und Gallenzellen – > ikterus neonatorum

 

 

Die Milz

Die Milz liegt im linken Oberbauch auf Höhe der 9.-10- Rippe seitlich hinten.

4 – 7 – 11  -> 4 cm hoch, 7 cm breit und 11cm dick. Eine gesunde Milz wiegt circa 150 Gramm

Die Milz liegt neben der Leber von unten an der facies diaphragmatica splenis an.

Die Milz ist auch begrenzt von der Niere (facies renalis), dem Knick bei Colan transversus zu colan descendens(facies colica) und vom Magen (facies gastrica)

Das Gewebe der Milz nennt man Pulpa

1/4 besteht aus weißer Pulpa, das sind Balkentrabekel. Innerhalb dieser Trabekel sind innen Arterien/Venen/Nerven, außen periarterielle lymnphatische Scheide

Aufgaben weiße Pulpa:

Immunisierung und Entgiftung. Lymphatisches Organ, das Lymphozyten und Abwehrstoffe erzeugt. Die Milz erzeugt 20 mal so viele Lymphozyten, wie alle anderen Lymphknoten zusammen

3/4 besteht aus der roten Pulpa, das ist die Summe von roten Blutkörperchen im Milzsinus(Hohlraum

Aufgaben der roten Pulpa:

Blutmauserung

Nicht mehr taugliche Erythrozyten werden erledigt. Phagozyten zerteilen Erythrozyten -> Hämoglobin wird frei -> Hämoglobin geht über Venen in Vena portae -> in die Leber -> Billirubin/Billiverdin ->  Galle

Ein Erythrozyt ist kernlos und lebt ca 120 Tage

Was ist eine Sepsis? Überschwemmung unseres Körpers mit Bakterien, die Milz schwillt an -> Lebensgefahr

Zu viel Blut? -> Milz versagt -> Haut gelb, Gelbsucht (Icterus), oft auch bei neugeborenen Icterus neonatorum

Man kann die Milz nach Verletzungen herausnehmen. Dies ist mit dem Leben vereinbar.

Jeder 5. Mensch hat eine Nebenmilz in der Nähe des Hodens.

 

Die Leber

Die Leber ist unser größtes Verdauungsorgan.

Sie liegt im rechten Oberbauch und schmiegt sich unter die Zwerchfellklappe.

Die Leber ist ca 1,5 Kg schwer, dunkelbraun und je nach Beanspruchung variabel in ihrer Größe.

Die Leber kann durch Außeneinwirkung, z.B. Leberhaken geschädigt werden.

Wir unterteilen in 4 Teile

Die Großen: Lobus dexter / Lobus sinister (linker und rechter Lappen)

2 kleine: Lobus caudales und Lobus quadratus (unterer und oberer Lappen)

Über die Vena portae kommen Stoffe aus dem ganzen Körper über den venösen Weg in die Leber.

Arteriell wird die Leber von der Arteria Hepatica versorgt, das sauerstoffarme Blut wird über die Vena Cava Inferior abtransportiert.

In der Leber gibt es das Venöse Wundernetz. Sauerstoffarmes, aber nährstoffreiches Blut kommt über Vena Portae in die Leber und verlässt sie über die Vena Cava inferior.

Dazu kommt noch der Ductus Hepaticus, der Gallengang beider großen Leberlappen.

An der Rückseite der Leber ist der Ausgang dieser Gänge, man spricht von der Leberpforte.

Man kann die Leber nochmal in mehrere Segmente unterteilen. Fällt ein Segment aus, kann man es operativ entfernen und die Leber regeneriert sich. Fällt die Leber komplett aus, ist dies mit dem Leben nicht vereinbar(wie das Wort Leber schon vermuten lässt)

Aufgaben der Leber

  • Gallenproduktion-> Wichtig für den Abbau von Fetten im Magen
  • Eiweißstoffwechsel (Aminosäuren, Bluteiweiße, Harnstoffe)
  • Kohlenhydratstoffwechsel, Zucker wird als Glykogen gespeichert und bei Bedarf zu Glokose zurückgespalten
  • Fettstoffwechsel – baut aus Fettsäuren Cholesterin und kann überschüssiges Cholesterin zurückbauen
  • Entgiftung : giftige Stoffe werden unschädlich gemacht
  • Blutabbau : Hämoglobin wird abgebaut zu Billirubin

Die Mundhöhle

Die Mundhöhle ist der Bereich von der Zahnreihe bis zum Gaumenzäpfchen, sie wird von der Zunge ausgefüllt

Begrenzungen:

vorne -> hintere Zahnreihenwand

oben -> Gaumen

hinten -> Zäpfchen

unten -> Muskelplatte=Diaphragma Oris

 

Es gibt 3 verschiedene Speicheldrüsen

Spülspeicheldrüsen, Schleimspeicheldrüsen und Gleitspeicheldrüsen

Ohrspeicheldrüse Glandula parotis

Unterkieferdrüse Glandula submandibularis

Unterzungendrüse Glandula sublingualis

 

Die Zunge

Die Zungel ist ein kräftiger Muskel. Die Besonderheit liegt hier darin, dass die Zunge kein klassischer Ansatz und Ursprungsmuskel ist. Sie hat einen Agonisten und 2 Antagonisten.

Aufgabe: Essen hin und herschieben und an den Gaumen pressen.

Die Zungenschleimhaut sitzt unter der Zunge, der Zungenrücken ist mechanisch extrem beansprucht.

Auf der Zunge selber sitzen papillae, die verschiedene Aufgaben haben

papillae filiformis – hornmäßige fadenförmige papillen mit mechanischen Aufgaben

papillae fungiformis – pilzförmige Geschmacksträger im vorderen teil der Zunge

papillae valiate – Geschmacksknospen im hinteren Bereich

In der Mundhöhle gibt es außerdem Mandeln, die Tonsillae.

tonsilla lingualis – Zungenmandeln

tonsilla pharyngea – Rachenmandeln

tonsilla palatina – Gaumenmandeln

Man spricht bei den Mandeln vom waldayerschem Rachenring. Die Mandeln sind nämlich ein Lymphoepitheliärer Schutz

Die Haut

Die Haut hat ausgebreitet ca 2 Quadratmeter. Sie hat nicht nur die Schutzfunktion. Die Haut ist ein lebenswichtiges Organ, eine dehnbare elastische Hülle.

Es gibt unterschiedliche Hauttypen, dependent on Pigmente Durchblutung und Dicke der Oberhaut

Pigment ist Melanin und bietet Schutz vor UV Strahlung

 

Funktionen der Haut

  1. Schutzhülle – gegen elektrische Einwirkungen (UV, Röntgen) gegen mechanische Einwirkungen (Druck, Kontakt) gegen chemische Einwirkungen ( Säureschutzmantel schützt vor Bakterien)
  2. Speicherorgen – Energiespeicher für Mangelzeiten
  3. Wärmeregulatur – Schweiß zur Kühlung, Durchblutung und Fett zur Erwärmung
  4. Absonderungsorgan – Nierenunterstützung durch Harnabsonderung, Ammoniak, Knoblauchabsonderung, Giftabsonderung, Talgabsonderung
  5. Sinneswahrnehmung – Reizaufnahme, Nozizeptoren – thermische Rezeptoren, Gefahrenmelder

 

Die engen Verflechtungen der Haut mit anderen Ogane lässt sie als Spiegel für Organkrankheiten arbeiten, Andersherum brauchen die Organe die haut um im Funktionskreislauf zu bleiben. Das Alter ist an der Haut zu sehen

 

Die Außenfläche der Haut ist die Epidermis ( Oberhaut) – mehrschichtiges Plattenepithel, das nach oben verhornt

Die 2. Schicht ist das Corium ( Lederhaut)

Papillaren unter Epidermis + Kapillaren

Die 3. Schicht ist die Subkutis (Unterhaut)

Kapillaren + Fettpolster + Bindegewebe

 

Epidermis und Corium wird auch als Kutis bezeichnet

 

Anhangsorgane der Haut

Hautdrüsen

Horngebilde ( Nägel, Haare)

Auf die Oberfläche der Haut ergießen sich zwei Arten von Sekret: Schweiß und Talg

Die Sekrete werden von Drüsen abgesondert. Die Einteilung erfolgt nach der Form der Drüsen

  1. Tubuläre Knäueldrüse

a)kleine Knäueldrüsen ( Schweißdrüsen) am dichtesten an Hand und Fuß

b)große Knäueldrüsen(Achsel, Milch, Genital, Augen – Drüsen) auch Stoff oder Duftdrüsen genannt

 

  1. Talgdrüsen

Aufgabe ist die Fettung der Haut

 

 

Horngebilde

  1. Nägel – Aufgabe = Schutz und Werkzeug
  2. Haare – Einteilung in Haarwurzel und Haarschaft

es gibt unterschiedliche Haare

  1. Wollhare(Lanugohaare) kleine weiße Häärchen, die man bei Babys findet
  2. Kurze oder Borstenhaare – z.B. Augenbrauen oder Wimpern
  3. Lange Haare – alle anderen

 

Aufgaben der Haare

1.Wärmeisolierung

2.Wärmeabgabe

3.Reibungsminderung

4.Verbesserung der Berührungsempfindung

5.sexuelle Signalwirkung

6.Schutzfunktion

 

Der Haarmuskel wird vom vegetativen nervensystem gesteuert. Der m. Errector pilii sorgt für Aufstellung der Haare ( Gänsehaut )

Muskulatur

Muskulatur

Die Muskulatur hat folgende Aufgaben

  1. Mechanische Arbeit
  2. Wärmebildung (Stoffwechsel)
  3. Muskelpumpe
  4. Schutzfunktion

Muskeln sind Organe, die sich durch ihre Zusammensetzung kontrahieren und extensieren können. Dadurch können sie mit den Gelenken Knochen gegeneinander bewegen. Es gibt ca 400 verschiedene Muskeln unterschielicher Art und Struktur.

Beim Muskel muss zwischen Ansatz und Ursprungssehne unterschieden werden.

Das Prinzip ist Origo=Ursprung – Sehne – Muskel – Ansatzsehne – Insertio

Wir unterscheiden in

  1. Skelettmuskulatur
  2. Glatte Muskulatur
  3. Herzmuskulatur

Hilfseinrichtungen eines Muskels

Faszie – eine bindegewebige elastische Hülle, die wie eine Führungsröhre den Muskel in seiner Form hält, Sehnenscheidenentzündung kann wegen der Faszien den ganzen Muskeln entlang wandern

Muskelspindel – Übergang Muskel-Sehne

Einsensorisches Element, das Tonuszustand an Gehirn sendet

Sehnenscheiden – Röhrenförmige Hülle um Sehne, wenn Sehne entzündet, kann es Krepitation oder schnellenden Finger geben

Schleimbeutel – Polsterkissen, das Reibung vermindert

Knochen

Knochen

Knochen und Zähne sind die einzigen Hartgebilde unseres Körpers

Bei Knochen wird eine anorganische Substanz in eine organische Grundsubstanz eingelagert

Aufgaben des Knochens

  1. Gerüstwerk des Körpers ( Skelett) Stütz für die Weichteile
  2. Bildung von Gelenkkörpern
  3. Hebel für den Ansatz der Muskeln
  4. Schutzhülle für das Knochenmark
  5. Knöcherne Schädelkapsel
  6. Knöcherner Schutz für die Thoraxorgane

Das Periost ist eine Hülle, die eher fest oder mit fortschreitendem Alter nicht mehr so fest ist, sie bildet die Außenschicht des Knochens

Osteoblasten bilden Knochen am Rande des Periostes, Sharpey Fasern verankern das Periost und Knochensubstanz, Gefäße versorgen Periost und Substanz mit Blut

Unterschied von kompakta und Spongiosa

Die erste Schicht nach Aufschneiden eines Knochens nennt sich Kompakta, sie ist besonders dick

Danach kommt die Spongiosa, sie ist schwammartig mit winzigen Hohlräumen gebaut. Die Hohlräume bilden sich je nach Zugbelastung des Knochens aus

Beim Röhrenknochen wäre die Reihenfolge Periost,Kompakta,Marköhle,Fettmark(dort wird das Blut gebildet)

Wachstum des Knochens

Vom Mesenchym zum Knochen gibt es 2 Wege

  • Der direkte Weg Mesenchym -> Bindegewebsknochen z.B. Beim Schädel oder der Clavikula

(Die Clavicula ist der „neueste“ Knochen, der erst mit dem aufrechten Gang nötig wurde

  • Der indirekte Weg über einen Knorpel. Der Knorpel wird im Laufe der Schwangerschaft durch echten Knochen ersetzt -> Ersatzknochen

Diese Verknöcherungsprozesse (Knorpel zu Knochen)können von außen nach innen ablaufen= Perichondralknochen oder von innen nach außen= enchondral

Für das Längenwachstum sorgen die Epiphysen. Am Anfang sond es die Knochenkerne = Ossifikationspunkte. Durch das Knochenwachstum kann man postmortal gut das Alter bestimmen. Die Keimdrüsen sind wichtig für das Wachstum

Zytologie – Grundgewebearte

Es gibt 4 Grundgewebearten

  1. Deckgewebe
  2. Bindegewebe
  3. Muskelgwebe
  4. Nervengewebe
  1. Das Deckgewebe ist ein Gewebe mit der Aufgabe, dass die äußeren und inneren Oberflächen des Körpers geschützt werden

– Das einschichtige Plattenepithel(haut) – flache Zellen werden nebeneinander gelegt und dienen zum abdichten, Abweichungen davon sind das mehrschichtige Plattenepithel und unverhorntes mehrschichtiges Plattenepithel

Horn wird von unten nach oben geschickt, wenn die Außenfläche besonders mechanisch beansprucht wird

  • Das kubische Epithel (Drüsenausgänge,Nieren)
  • Zylinder/Säulenepithel (Flimmerepithel, Atemhäärchen)
  • Übergangsepithel (Blase)

Bei Druck erweitert es die Außenfläche

Eine Sonderform ist das Drüsengewebe. Das Drüsengewebe sondert Stoffe ab

Es gibt Sekrete und Inkrete

Sekrete sind für den Körper nützliche Stoffe, z.B. Hormone (endokrin)

Inkrete sind aus dem Körper zu entfernende Stoffe z.B. Harn (exokrin)

Es gibt unterschiedliche Drüsenformen. Tubulöse Drüsen,Schlauchdrüsen // Azinöse Drpsen,Beerendrüse // Alveolare Drpsen,bläschenförmige Drüsen

2- Das Bindegewebe (connective tissue) ist etwas, das bindet und stützt. Es besteht aus zwei Arten: Zelle und Zellsubstanz. Nicht nur die Zellen, die nebeneinander liegen sind bedeutend, sondern auch, was zwischen den Zellen liegt. Dazwischen liegt nämlich das Fasergewebe

4 Arten

1.kollagene Fasern – zugfest, beanspruchbar

2.Reticuläre Fasern – feine Netze, gitterförmig

3.elastische Fasern . Dehnbar, Gummibandähnlich

4.Mesenchym – embrionales Urgewebe

Eine Sonderform des Bindegewebes ist das Fett,

Speicherfett, bei Männern eher am Bauch, bei Frauen eher an Gesäß und Hüfte

Bauchfett, hat eine andere Aufgabe, man findet es z.B. Im Bereich der Fußsohlen oder Handflächen um Hohlräume auszufüllen

Beachte : Bindegewebe sind Faszien. Beziehungsweise eine Faszie ist das große und ganze Bindegewebe, darunter fallen auch Bänder, wie Kreuzband oder große Kraftüberträger wie die Lumbarfaszie.

Vokabular

Lateinische Präfixe
anti-
gegen
epi-
auf
hyper-
über (hinaus)
hypo-
unter, darunter
meta-
hinter
para-
neben, beiderseits
pro-
vor, vorher
syn-
mit, zusammen
Griechische Präfixe
a-, ab-,
ab-, weg
ad-
hin-, heran-
ante-
vor
de-, des-
weg-, herab-, ent-
e-, ex-
aus-, heraus-
infra-
unterhalb
inter-
zwischen
juxta-
daneben
post-
hinter, nach
prae-
vor
sub-
unter
supra-
oberhalb
trans-
hindurch
Abkürzungen – links Singular, rechts Plural
A. = arteria
Aa. = arteriae
Art. = articulatio
Artt. = articulationes
Lig. = ligamentum
Ligg. = ligamenta
M. = musculus
Mm. = musculi
N. = nervus
Nn. = nervi
Proc. = processus
Procc. = processus
R. = ramus
Rr. = rami
V. = vena
Vv. = venae
A
abdomen, -inis
Bauch, Unterleib
abductor, -oris
Abzieher
acer, acris, acre
scharf
acetabulum, -i
Gelenkpfanne (Hüftgelenk), eigentlich Essiggefäss
acromion, -i (gr)
Schulterhöhe
acusticus, -a, -um (gr)
das Gehör betreffend
adductio
Heranführen
adductor, -oris
Anzieher
adiposus
fettreich
aditus, -ūs
Zugang, Eingang
albus, -a, -um
weiss
angulus, -i
Winkel, Ecke
antebrachium, -i (gr)
Unterarm
anterior, anterius
weiter vorn gelegen
antrum, -i (gr)
Höhle
anulus, -i
Ring
aorta, -ae
Aorta
apertura, -ae
öffnung, Eingang
apex, -icis
Spitze
apicalis, -e
zur Spitze hin, lumenwärts
aponeurosis, -is (gr)
flächenhafte Sehne
appendix, -icis
Anhangsgebilde
aqueductus, -ūs (aquaeductus)
Wasserleitung (Verbindungskanal)
arbor, -oris
Baum
arcus, -ūs
Bogen
arteria, -ae (gr.)
Arterie
arteriola, -ae
kleine Arterie
articularis, -e
zu einem Gelenk gehörend
articulatio, -onis
Gelenk
arytaenoideus, -a, -um
zum Stellknorpel gehörend
asper, aspera, asperum
rauh
atlas, -antis
1. Halswirbel
auditus, -ūs
Gehör
auricula
öhrchen
auricula, -ae
kl. Ohr, Ohrmuschel
auris, -is
Ohr
axillaris, -e
zur Achselhöhle gehörend
axis, -is
2. Halswirbel
B
basis, -is (gr)
Basis
brachium, -i (gr)
Arm, Oberarm
brevis, -e
kurz
bronchiolus, -i
kleiner Bronchus
bronchus, -i (gr)
Luftröhrenzweig
bucca, -ae
Wange
buccinator, -oris
Wangenmuskel
bulbus, -i
Zwiebel, anat.: Anschwellung
bulla, -ae
Blase, Buckel
bursa, -ae
Beutel, Tasche
C
caecum, -i
Blinddarm
calcaneus, -i
Fersenbein
calvaria, -ae
Schädeldach
canaliculus, -i
kleiner Kanal
capitatus
mit einem Kopf versehen
capitulum, -i
Köpfchen
capsula, -ae
Kapsel
caput, -itis
Kopf, Muskelkopf
cardia, -ae (gr)
Magenmund; Herz
carotis, -idis (gr)
Kopfschlagader
carpus, -i
Handwurzel
cartilago, -inis
Knorpel
caruncula, -ae
Fleischwärzchen
caudatus, -a, -um
geschwänzt, Schweif-
cavernosus, -a, -um
höhlenreich
cavum, -i
Höhle
centralis, -e
zentral
cerebellum
Kleinhirn
cerebrum, -i
Gehirn
cervicalis, -e
zum Hals gehörend
cervix, -icis
Hals
chiasma, -atis
x-förmige Kreuzung
choana, -ae (gr)
Trichter; hinterer Nasenausgang
chorda, -ae (gr)
Saite, Strang
choroidea, -ae (gr)
Aderhaut des Auges
cilium, -i
Augenwimper, Flimmerhaar
clavicula, -ae
Schlüsselbein
coccygeus, -a, -um
zum Steissbein gehörend
collateralis, -e
auf der gleichen Körperseite befindlich
collum, -i
Hals
colon, -i (gr)
Grimm-, Dickdarm
columna, -ae
Säule
commissura, -ae
Verbindung zw. Nervenzentren
communis, -e
gemeinsam
cor, cordis
Herz
corium, -i
Lederhaut
cornea, -ae
Hornhaut des Auges
cornu, -ūs
Horn
corona, -ae
Krone
coronoideus
kronenförmig
corpus, -oris
Körper
corrugator, -oris
Runzler
cortex, -icis
Rinde
costa, -ae
Rippe
costalis, -e
zur Rippe gehörend
costarius, -a, -um
zur Rippe gehörend
coxa, -ae
Hüfte
cribrosus, -a, -um
siebförmig
cricoideus, -a, -um (gr)
ringförmig
crista, -ae
Leiste, Kamm
cruciatus, -a, -um
gekreuzt
crus, cruris
Unterschenkel
cubitus, -i
Ellenbogen
cuboideus, -a, -um
würfelförmig
cuneiformis, -e
keilförmig
cutaneus, -a, -um
zur Haut gehörend
cutis, -is
Haut
D
decussatio, -onis
Kreuzung
dens, dentis
Zahn
depressor, -oris
Herabzieher, Senker
dexter, -tra, -trum
rechts
diaphragma, -atis (gr)
Scheidewand, Zwerchfell
diaphysis, -is (gr)
Diaphyse
digitus, -i
Finger, Zehe
dilatator, -oris
Erweiterer
diploe, -es (gr.)
spongiöse Substanz der Schädelknochen
discus, -i
Scheibe
distalis, -e
körperfern
dorsalis
rückenwärts
dorsum, -i
Rücken
ductus, -ūs
Gang, Kanal
E
eminentia, -ae
Vorsprung, Erhöhung
encephalon, -i (gr)
Gehirn
epicondylus, -i
Fortsatz auf dem Gelenkfortsatz (Condylus)
epidermis, -is
Oberhaut
epigastrium, -i (gr)
Oberbauchgegend
epiglotticus, -a, -um
zum Kehldeckel gehörend
epiphysis, -is (gr)
Endstück der langen Röhrenknochen, Zwirbeldrüse
erector, -oris
Aufrichter, Strecker
ethmoidalis, -e (gr)
zum Siebbein gehörend
extensor, -oris
Strecker
externus, -a, -um
äussere
F
facies, -ei
Fläche, Gesicht
falciformis
sichelförmig
falciformis, -e
sichelförmig
fascia, -ae
Binde, Muskelhülle, Faszie
fasciculus, -i
Bündel
fastigium
das Absteigende
femur, -oris
Oberschenkelknochen
fibra, -ae
Faser
fibula, -ae
Wadenbein
filiformis, -e
fadenförmig
filum, -i
Faden
fissura, -ae
Spalte, Einriss
flexio, -onis
Beugen
flexor, -oris
Beuger
flexura, -ae
Biegung
foliatus, -a, -um
blattförmig
folliculus, -i
Bläschen, Balgdrüse
foramen, -inis
Loch, öffnung
formatio, -onis
Bildung
fossa, -ae
(längliche) Grube
fovea, -ae
(rundliche) Grube
frenulum, -i
Bändchen
frontalis, -e
zur Stirn gehörend
fundiformis, -e
schleuderförmig
fungiformis, -e
pilzförmig
G
ganglion, -i (gr)
Nervenknoten, überbein
gaster, gastris (gr)
Magen
gemellus, -a, -um
doppelt, Zwillings-
geniculum
kleines Knie
genu, -ūs
Knie
glandula, -ae
Drüse
glutaeus, -a, -um
zum Gesäss gehörend
gomphosis, -is (gr)
Einzapfung
gracilis, -e
schlank
granularis, -e
körnig
griseus, -a, -um
grau
gustus, -ūs
Geschmack
gyrus, -i
Hirnwindung
H
hallux, -ucis
grosse Zehe
haustrum, -i
Ausbuchtung
hemisphaerium, -i (gr)
Halbkugel, Hemisphäre
hepar, -atis (gr)
Leber
hepaticus
zur Leber gehörend
hernia, -ae
Bruch
hiatus, -ūs
Schlitz, öffnung
hilus, -i
Gefässein- und -austrittspforte an Organen
horizontalis, -e (gr)
horizontal
humerus, -i
Oberarmbein
hypogastrium, -i (gr)
Unterbauchgegend
hypophysialis, -e (gr)
zur Hypophyse gehörend
hypophysis, -is (gr)
Hirnanhangsdrüse
I
imus, -a, -um
unterste
incisivus, -a, -um
zu den Schneidezähnen gehörend
incisura, -ae
Einschnitt, Inzisur
incus, -udis
Amboss
index, -icis
Zeigefinger
inferior, inferius
unterer
infraspinatus, -a, -um
unterhalb der Schultergräte gelegen
infratemporalis, -e
unterhalb der Schläfe
infundibulum, -i
Trichter
inguinalis, -e
zur Leistengegend gehörend
insertio, -onis
Ansatz
intercarpeus, -a, -um
zwischen den Knochen der Handwurzel liegend
intercostalis, -e
zwischen den Rippen gelegen
internus, -a, -um
innere
interpeduncularis, -e
zwischen den Stielen liegend
intimus, -a, -um
innerste
intumescentia
Anschwellung
iris, -idis (gr)
Regenbogenhaut des Auges
isthmus, -i (gr)
Enge
J
jugularis, -e
zum Jugulum gehörend
jugulum, -i
Kehle, Drosselgrube
junctura, -ae
Verbindung
L
labium, -i
Lippe, Randleiste
labyrinthus, -i (gr)
Labyrinth
lacrimalis, -e
zu den Tränen gehörend
lambdoideus, -a, -um
lambdaförmig
lamina, -ae
dünne Platte, Blatt
larynx,laryngis (gr)
Kehlkopf
lateralis, -e
seitlich
latus, -a, -um
breit, weit
levator, -oris
Heber
liber, -a, -um
frei
lien, -enis
Milz
ligamentum, -i
Band
linea, -ae
Linie, Streifen
lingua, -ae
Zunge
lobulus, -i
Läppchen
longissimus,-a,-um
längster
longitudinalis, -e
längsgerichtet
longus, -a, -um
lang
lumbalis, -e
zur Lende gehörend
lunatus, -a, -um
mondförmig
M
major, major, majus
der grössere
major, majus
grössere
malleus, -i
Hammer
mamilla, -ae
Brustwarze, kleine Brust
mandibula, -ae
Unterkiefer
manubrium, -i
Handgriff
manus, -ūs (f)
Hand
margo, -inis
Rand, Kante
massa, -ae
Masse, Verdickung
masseter, -eris (gr)
Kaumuskel
mater, -tris
Mutter
maxilla, -ae
Oberkiefer
maximus, -a, -um
der grösste
maximus, -a, -um
grösster
meatus, -ūs
Gang
medianus, -a, -um
auf die Mittelebene bezogen
medius, -a, -um
mittlere
medulla, -ae
Mark
meninx,meningis (gr)
Hirn-, Rückenmarkshäute
meniscus, -i
Meniskus
mesencephalon, -i (gr)
Mittelhirn
mesocolon, -i (gr)
Dickdarmgekröse
mesogastrium, -i (gr)
Mittelbauchgegend
metacarpus, -i (gr)
Mittelhand
metaphysis, -is (gr)
Metaphyse
minimus ,-a, -um
der kleinste
minimus, -a, -um
kleinste
minor, minor, minus
der kleinere
minor, minus
kleinere
mirabilis, -e
Wunder-, wunderbar
musculus, -i
Muskel
N
nasus, -i
Nase
nervus, -i
Nerv
nucha, -ae
Nacken
nucleus, -i
Kern
O
obliquus, -a, -um
schräg verlaufend
occipitalis, -e
zum Hinterhaupt gehörend
oculomotorius, -a, -um
die Augenmuskeln versor-gend
oculus, -i
Auge
oesophagus, -i (gr)
Speiseröhre
olecranon, -i (gr)
Ellenbogenhöcker
olfactus, -ūs
Geruchssinn
omentalis, -e
zum Netz gehörend
opticus, -a, -um
zum Sehen bestimmt
orbicularis, -e
kreisförmig, anat. Ring
orbitalis, -e
zur Augenhöhle gehörend
origo, -inis
Ursprung
os, ossis
Knochen
ossiculum, -i
Knöchelchen
ovalis
eiförmig, oval
P
palatinus, -a, -um
zum Gaumen gehörend
palmaris, -e
zur Handfläche gehörend
palpebra, -ae
Augenlid
pancreas, -atis (gr)
Bauchspeicheldrüse
papilla, -ae
Papille
paranasalis, -e
neben der Nasenhöhle
parasympathicus, -i (gr)
„Parasympathicus“
paries, -etis
Wand
pars, partis
Teil, Abschnitt
parvus, -a, -um
klein
patella, -ae
Kniescheibe
pectineus, -a, -um
zum Schambein gehörend
pectoralis, -e
zur Brust gehörend
pelvis, -is
Becken
peronaealis, -e (gr)
zum Wadenbein gehörend
peronaeus, -a, -um (gr)
zum Wadenbein gehörend
pes, pedis
Fuss
petrosus
felsig
phalanx, phalangis (gr)
Finger-, Zehenglied
pharynx, pharyngis
Rachen, Schlund
piriformis
birnenförmig
piriformis, -e
birnenförmig
pisiformis, -a, -um
erbsenförmig
planta, -ae
Pflanze, anat. Fusssohle
platysma, -atis (gr)
Halshautmuskel
pleuralis, -e
zum Brustfell gehörend
plexus, -ūs
Geflecht
plica, -ae
Falte
pollex, -icis
Daumen
pons, pontis
Brücke
popliteus, -a, -um
zur Kniekehle gehörend
posterior, posterior, posterius
der weiter hinten gelegene
posterior, posterius
weiter hinten gelegen
postremus, -a, -um
der hinterste
principalis, -e
Anfang-, Haupt-
processus, -ūs
Fortsatz, Vorsprung
profundus, -a, -um
tief (liegend)
prominentia
Hervorragen
prominentia, -ae
Vorsprung
promontorium
das Vorragende
pronator, -oris
Einwärtsdreher
proprius, -a, -um
eigen
proximalis, -e
körpernah
pterygoideus
flügelartig
pubes, -is
Schamgegend
pubicus, -a, -um
zur Schamgegend gehörend
pulmo, -onis
Lunge
pulmonalis, -e
zur Lunge gehörend
pulpa, -ae
Zahnmark
pulposus, -a, -um
pulpös
pulvinar, -aris
Kissen, Polster
punctum, -i
Punkt
pupilla, -ae
Pupille
pylorus, -i (gr)
Magenpförtner
Q
quadrangularis, -e
vierwinklig
quadratus, -a, -um
viereckig
R
radiatus, -a, -um
strahlenförmig
radius, -i
Speiche, Strahl
radix, -icis
Wurzel
ramus, -i
Zweig, Ast
recessus, -ūs
Vertiefung
rectus, -a, -um
gerade
regio, -onis
Region
ren, -enis
Niere
renalis, -e
zur Niere gehörend
renculus
kleine Niere
rete, -is
Netz
reticularis, -e
netzförmig
retinaculum, -i
Halteband
retina, -ae
kleines Netz, Netzhaut
rhomboideus, -a, -um (gr)
rautenförmig
rostralis, -e
zur Nasenspitze hin (wörtlich: schnabelwärts)
S
saccus, -i (gr)
Sack
sacralis, -e
zum Kreuzbein gehörend
saphenus, -a, -um
verborgen
scaphoideus, -a, -um (gr)
kahnförmig
scapula, -ae
Schulterblatt
sclera, -ae
Lederhaut des Auges
sella, -ae
Sattel
semilunaris, -e
halbmondförmig
semitendinosus -a, -um
halbsehnig
serratus, -a, -um
sägeförmig
simplex
einfach
sinister, -tra, -trum
links
sinus, -ūs
Höhle, Ausbuchtung, Blutleiter
situs, -ūs
Lage
spatium, -i
Zwischenraum
species, -ei
Art
sphenoidalis, -e (gr)
keilförmig
sphincter, -eris (gr)
Schliessmuskel
spina, -ae
Stachel, Dorn
spinosus
dornförmig
stapes, stapedis
Steigbügel
sternalis, -e
zum Brustbein gehörend
sternum, -i (gr.)
Brustbein
subclavius, -a, -um
unter dem Schlüsselbein liegend
subcostalis, -e
unter der Rippe liegend
subcutis, -is
Unterhautgewebe
substantia, -ae
Substanz, Bestandteil
sulcus, -i
Rinne, Furche
supercilium, -i
Augenbraue
superficialis, -e
oberflächlich
superior, superior, superius
der weiter nach oben gelegene
superior, superius
oberer
supinator, -oris
Auswärtsdreher
supraspinatus, -a, -um
oberhalb der Schultergräte gelegen
supremus, -a, -um
der oberste
supremus, -a, -um
oberste
sutura, -ae
Naht, Sutur
sympathicus, -i (gr)
mitleidend, “Sympathicus”
symphysis, -is (gr)
knorplige Knochenverbindung
synchondrosis, -is (gr)
Knorpelhaft
syndesmosis, -is (gr)
Bandhaft
synovialis, -e
zur Gelenkschmiere gehörend
T
tactus, -ūs
Tastsinn
taenia, -ae (gr)
Band, Gewebestreifen
tarsus, -i
Fusswurzel; Lidfaserplatte
tegmen, -inis
Decke, Dach
tegmentum, -i
Decke, anat.: Haube
temporalis, -e
zum Schläfenbein gehörend
tendo, -inis
Sehne
tensor, -oris
Spanner
thoracicus, -a, -um
zum Brustkorb gehörend, Brust-
thorax, -acis (gr)
Brustkorb
thyroideus, -a, -um (gr)
schildförmig
tibia, -ae
Schienbein
tonsilla, -ae
Mandel, Tonsille
trachea, -ae (gr)
Luftröhre
tractus, -ūs
Strang, Leitungsbahn
transversus, -a, -um
querverlaufend
trapezoideus, -a, -um
trapezförmig
trigonum, -i
Dreieck
triquetrus, -a, -um
dreieckig
trochanter, -eris (gr)
Rollhügel
trochlea, -ae
Rolle
truncus, -i
Stamm, Rumpf
tuba, -ae
Trompete, Tube
tuber, -eris
Höcker, Vorsprung
tuberculum, -i
kleiner Höcker
tuberositas, -atis
Rauhigkeit, Höcker
tunica, -ae
Schicht, Hülle
tympanum, -i
Pauke, Trommel
U
ulna, -ae
Elle
umbilicus, -i
Nabel
unguis, -is
Finger- bzw. Zehennagel
ureter, -eris
Harnleiter
uterus, -i
Gebärmutter
utriculus, -i
kl. Uterus, kleine Aussackung
uvula, -ae
Zäpfchen
V
vallecula, -ae
kl. Tal
valva, -ae
Klappe
valvula, -ae
kl. Klappe
vas, -is
Gefäss
vasa, -sorum
Gefässe
vena, -ae
Vene
ventralis
bauchwärts
ventriculus, -i
Magen, Gehirn-, Herzkammer
vermiformis, -e
wurmförmig
vertebralis
zum Wirbel gehörend
vertebralis, -e
zum Wirbel gehörend, Wirbel-
vesica, -ae
Blase
vestibulum, -i
Vorhof, Eingang
viscera (pl.)
Eingeweide, Innereien
visceralis, -e
zu den Eingeweiden gehörend
visus, -ūs
Gesichtssinn
vita, -ae
Leben
vitreus, -a, -um
glasartig, zum Glaskörper gehörend
volaris, -e
zur Hohlhand gehörend
Vomer, -is
Pflugschare, die Nasenscheidewand

Gelenke

Gelenke sind immer Verbindungen von zwei oder mehreren Knochen. Während Muskeln nur kontrahieren können, sorgen Gelenke letztendlich im Zusammenspiel für die Bewegung.

Man unterscheidet:

    • 1.) kontinuierliche Knochenverbindungen (Synarthrosen/unechte Gelenke)
                  • a)Syndesmosen
                  • b)Synchondrosen
                  • c)Synostosen
    • 2.) Diskontinuierliche Knochenverbindungen (Diarthrosen/echte Gelenke)
                  • Kugelgelenk
                  • Scharniergelenk
                  • Eigelenk
                  • Sattelgelenk
                  • Rad- oder Zapfengelenk
    • 3.) Sonderformen
                  • Amphiarthrose= straffes Gelenk
                  • Ankylose= pathologisch versteiftes Gelenk
                  • Arthrodese= operativ versteiftes Gelenk
                  • Pseudarthrose= Falschgelenk(z.B. bei Fehlerhaft verheilter Fraktur)

Gelenkführung ist abhängig von der

  1. Form der Gelenkkörper=knöcherne Führung
  2. Anordnung und Stärke der Bänder=bandhafte Führung
  3. Anordnung und Zustand, der Gelenküberquerenden Muskeln=Muskelführung

Ein Gelenk besteht immer aus 4 Bestandteilen

  • Gelenkkörper, knöcherne Strukturen, die sich als Gelenkpartner bewegen
  • Gelenkkapsel, umschließt das Gelenk luftdicht außerhalb des Gelenkes
  • Gelenkhöhle, Spalt zwischen den Gelenkpartnern
  • Gelenkschmiere, Synovia, die in der Kapsel für bessere beweglichkeit sorgt und gleichzeitig den Knochen versorgt

 

Gelenkkörper sind spezielle Strukturen am Ende der Knochen, sie bilden die Gelenkfläche. Der Knorpelüberzug entlang der ebenen konkaven oder konvexen Gelenkflächen sorgt mit der Gelenkschmiere für reibungslose Bewegung.

Hier sieht man den Knorpelüberzug am medialen HumerusKondylus. Die Pfeile zeigen Läsionen im Knorpel und spielen später eine Rolle.

Der Knorpelüberzug sorgt außerdem für Dämpfung zwischen den Gelenkpartnern. Er verzögert den knöchernen Verschleiß. Mikroskopisch ist der Knorpel aus Hyalin wie kleine lange aneinandergereihte Federn aufgebaut. Die Federn sind elastisch und kompressionsfähig, diese Fähigkeit erhöht sich, je mehr Synovia im Gelenk ist.

Gelenkscheiben sind flüssigkeithaltige Knorpelscheiben, die bei besonderen Gelenken nochmal viel Gewicht abfedern.

Normalerweise bilden Gelenkkopf und Gelenkpfanne die Gelenkkörper. Die Pfanne ist das Negativ des Kopfes.

Die Gelenkkapsel(aus Bindegewebe) besteht aus zwei Schichten

1.Membrana Fibrosa – Die bindegewebige äußere Kapsel, die Straffheit gibt und als stabilisierende Mechanoschicht gilt.

2. Tunica Synovialis – Die innere Kapsel, die Gefäße und Nerven beherbergt. Aus dieser Schicht entspringt die besonders wichtige Synovia

Die Gelenkflüssigkeit sorgt nicht nur für weniger Reibung und als Stoßdämpfer, sondern auch als Ernährer für den Gelenkknorpel

Muskelfunktionalität.

Für jede Gelenkbewegung gibt es bestimmte Rollen, die von Muskeln eingenommen werden.

Agonist, Prime-Mover

Der Muskel, der den Hauptteil der Bewegung einnimmt

Synergist

Muskeln, die dabei helfen

Antagonist

Muskeln, die in die entgegengesetzte Richtung arbeiten

Neutralizer

Muskeln, die den ungewollten Bewegungen des Prime-Movers entgegenwirken. Z.b. die Innenrotatoren, die der außenrotatorischen Wirkung des Gluteus Maximus bei Hüft-Extension entgegenwirken

Stabilisatoren, Fixatoren

Muskeln, die das Gelenk in der Bewegung stabil halten oder fixieren, der Unterschied von Stabilisatoren und Fixatoren ist durch unterschiedliche Definitionen kaum erklärbar

Mit diesem Wissen kann ich für jede Gelenkbewegung eine Tabelle aufstellen

 

 

Phasische und tonische Muskulatur.

Bei der Muskulatur unterscheiden wir nicht nur in Arten (quergestreift, Herzmuskulatur, glatte Muskulatur),sondern dann nochmal in 2 Typen. Langsame Muskelfasern und schnelle Muskelfasern.

Manche sagen auch rote Muskelfasern und weiße Muskelfasern oder auch tonische (Halte-) und phasische (Schnelle-) Muskulatur

Die roten haben mehr Myoglobin, viele Mitochondrien und arbeiten enzymbedingt aerob. Sie ermüden wenig. Die weißen arbeiten schnell und anaerob.

Alle Muskeln haben beide Fasern, manche mehr, manche weniger. Mit gezieltem Training kann man die Faserzusammensetzung verändern.

Warum ist das ganze jetzt wichtig? Aufgrund ihrer Physiologie neigen einige Muskeln dazu kurz und überaktiv zu werden, andere wiederum schwächen ab und werden lang.

Als Faustregel kann man sagen: phasische Muskulatur muss ich stärken, tonischemuss ich dehnen.

Im Einzelfall gibt es auch lange überaktive Muskeln und kurze zu schwache, aber nie kurze zu Lange oder schwache zu starke. Macht Sinn.

Einige zu schwache Muskeln, die ich aktivieren muss:

Tibialis Posterior

Tibialis Anterior

Vastus Medialis

Gracilis

Semitendinosus, Semimembranosus

Gluteus Maximus

Gluteus Medius

Transversus Abdominis

Serratus Anterior

Trapezius descendens

Infraspinatus und Teres Minor

Tiefe Nackenbeuger

Das gilt natürlich nicht immer! Also muss ich untersuchen. Assess, Address, Re-Assess

Bei den tonischen sollte ich eher dehnen. Beispiele

Gastrocnemius

Soleus

Peroneus Gruppe

Tensor Fascia Latae

Bizeps Femoris

Pectoralis Maior

Latissimus Dorsi

Teres Maior

Subscapularis

Posteriorer Deltoideus

Adductor Magnus

Pectoralis Minor

Rhomboidäen

Levator Scapulae

Trapezius descendens

Psoas

Quadratus Lumborum

Iliacus

Rectus Femoris

 

Recessus Suprapatellaris

Recessus Suprapatellaris

Der Recessus Suprapatellaris liegt hinter der Ansatzsehne des M. Rectus Femoris. Es handelt sich um eine Aussackung der Gelenkhöhle. Der Recessus ist über zwei Öffnungen mit der Gelenkkapsel des Kniegelenks verbunden. Form und Größe variieren stark.

Normalerweise wird im 4.-5. Fetalmonat die Bursa suprapatellaris geöffnet und deswegen dann als Recessus bezeichnet. Bei manchen Menschen bleibt ein Septum Suprapatellare erhalten. Hier entsteht kein Recessus, außerdem gibt es Menschen mit teilweise erhaltenem Septum. Je nach Literatur sind 55-80% ohne Septum.

Pathologie

Plica suprapatellaris – Wenn ein Septum den Recessus vollständig von der Gelenkhöhle abtrennt und Beschwerden auftreten.

Kniegelenkserguss – Wenn ein Kniegelenkserguss auftritt, ob seröß oder blutig, sammelt sich die Flüssigkeit gerne im Recessus Suprapatellaris. Patient dann meist mit leicht gebeugtem Knie zur Volumenwerweiterung.

Tests

Tanzende Patella – Hier wird der Recessus zur Mitte ausgestrichen: Positiv -> Kniegelenkserguss

Plica – Oft Zufallsbefund bei Arthroskopie.

Behandlung (Bei beiden Befunden gleich)

Bei akuter Entzündung: Load Management -> Kühlung -> Schmerzmittel

Nachbehandlung: Mobi-Training M.Quadriceps, Ischiocurale Muskulatur, M. Gastrocnemius + Patellamobilisierung