Gefäßerkrankungen

Ursachen zerebraler Ischämie

a)Arterienverschluss infolge lokaler Atherothrombose

b)Arterienverschluss durch Embolie aus Arterien oder aus dem Herzen

c)hämodynamische Ursache (Mangeldurchblutung) infolge

          • Gefäßstenose (Atherosklerose,häufige Ischämie-Ursache
          • Gefäßdissektion- (Intima Riss mit Blutung unter die Intima, dadurch Verengung des Arterienlumens mit Behinderung des Blutflusses)
          • Herz- Kreislaufstörungen

Definiere den Begriff TIA (Transitorisch ischämische Attacke)

Kurzzeitiger glücklicher Verlauf einer Hirnischämie

Einteilung der Hirninfarkte nach Größe der betroffenen Arterie

a) Territorialinfarkte (Verschluss mittlerer und großer Arterien)

b) Lakunäre Infarkte (Verschluss kleiner und kleinster Arterien)

c)SAE = Subkortikale arteriosklerotische Enzephalopatie (viele lakunäre und mikro-Infarkte)

Symptome eines Verschlusses der A.cerebri media

kontralateral

      • brachiofazial betonte Hemiparese
      • brachiofazial betonte Hemihypästhesie
      • evtl Deviation conjugée (unwillkürliche gleichzeitige Bewegung beider Augen)
      • evtl kontralaterale Gesichtsfeldeinschränkung

Dominante Hemisphäre zusätzlich : Aphasie, Agraphie, Alexie, Akalkulie, Apraxie.

Nicht Dominante Hemisphäre zusätzlich: Neglekt, Anosognosie, Prosopagnosie,Pusher Syndrom

 

Vier Symptome eines Verschlusses der A.cerebri anterior

  • Parese am kontralateralen Bein
  • Hypästhesie am kontralateralen Bein
  • Antriebsmangel
  • Harninkontinenz

Hauptsymptome eines Verschlusses der A.cerebri posterior

a) Homonyme Gesichtsfeldeinschränkung kontralateral

b) Henihypästhesie kontralateral (hinterer Teil der inneren Kapsel)

c) Zusätzlich räumliche Orientierungsstörung bei Infarkt rechts.

 

Klinische Hinweise auf Durchblutungsstörungen im Versorgungsgebiet der Arteria vertebralis oder basilaris

überkreuzte Symptomatik

homolaterale Hirnnervenausfälle

  • Augenmuskeln (III,IV,VI)
  • Sensibilität im Gesicht (V)
  • Mimik einschließlich Lidschluss (VII)
  • Schwindel, Übelkeit, Hörstörung (VIII)
  • Dysarthrie, Schluckstörung (X, XI)
  • Zunge (XII)

kontralateral: Hemiparese / Hemihypästhesie für alle Qualitäten

  • Die Pyramidenbahn kreuzt erst am Übergang der Medulla Oblongata zu Rückenmark
  • Die Afferenzen für Schmerz und Temperatur (Tractus Spinothalamicus) kreuzen bereits im Rückenmark auf Segmentebene
  • Die Afferenzen für die epikritische Sensibilität (Hinterstränge) kreuzen in der Medulla Oblongata

Eventuell zusätzliche Symptome von Pons und Kleinhirn

  • Bewusstseinsminderung bis zum Koma (Formatio Reticularis mit ARAS)
  • Kleinhirnsymptome Schwindel, Nystagmus, Hemiataxie, -Dysmetrie, -Dysdiadochokinese

Ursachen für eine spontane intrazerebrale Blutung

a)Hypertonus mit Gefäßzerreißung infolge Gefäßwandschädigung

b)Gefäßfehlbildung (Angiom)

c)Einblutung in Tumor oder Metastase

d)Sinusvenenthrombose

e)Marcumar-Therapie

f)Kokainkonsum

Drei Komplikationen einer Sinusvenenthrombose

  • Stauungs-Hirnödem
  • Stauungs-Blutung
  • Krampfanfall

Ursache und Symptome einer Subarachnoidalblutung

Ursache: Ruptur eines Aneurysmas

Symptome:

  • Plötzlich einsetzender Kopfschmerz, Heftigkeit je nach Blutmenge
  • Bewusstseinsminderung bis zum Koma
  • vegetative Symptome und Meningismus
  • fokale neurologische Symptome bei massiver Blutung mit Zerstörung von Hirngewebe

Fünf Komplikationen einer Subarachnoidalblutung

  • Nachblutung (Reyidivblutung, besonders in den ersten 2 Tagen)
  • Liquor-Resorptionsstörung mit Hydrozephalus aresorptivus
  • Vasospasmus
  • Herzrhytmusstörung
  • Lungenödem

Gefäßfehlbildung(Angiom) im Gehirn

  • Angeboren, meist symptomlos (Oft Zufallsbefund im CCT oder MRT)
  • kann bluten oder thrombosieren und
  • kann fokale Symptome einschließlich Anfälle verursachen

 

 

Untersuchung und Spastik

Welche Elemente sind bei der Anamnese besonders wichtig?

Aktuelle Beschwerden?

Wann begonnen? Sind die Beschwerden akut? perakut? subakut?

Wie ist der zeitliche Verlauf der Beschwerden und Symptome?

Was ist Meningismus?

Meningismus ist eine spezielle Form der Nackensteifigkeit: Die Dehnung entzündeter Meningen verursacht Schmerzen.

Verursacht wird Meningismus durch eine Reizung der Hirnhäute

  • infolge einer bakteriellen oder viralen Entzündung oder
  • durch eine aseptische Entzündung (z.B. durch Subarachnoidalblutung)

Nenne sieben wichtige Muskeleigenreflexe und ihr Kennsegment

Bicepssehnenreflex – C6

Tricepssehnenreflex – C7

Radiusperiostreflex – C6

Trömnerreflex(Fingerbeugereflex) – C7/C8

Adduktorenreflex – L3/L4

Patellasehnenreflex – L3/L4

Achillessehnenreflex – S1

Nenne vier Fremdreflexe, deren Ausfall pathologisch ist

Lichtreaktion der Pupille

Kornealreflex ( reflektorischer Schutzmechanismus für die Hornhaut im Auge)

Bauchhautreflex

Würgereflex

Nenne einen Fremdreflex, dessen Auftreten pathologisch ist

Babinskireflex – Ausstreichung des äußeren Fußrandes führt zu Dorsal-Ex des großen Zehs

Welche Tests sind geeignet zur Prüfung der Koordination

FNV – Finger Nase Versuch

FFV – Finger Finger Versuch

KHV – Knie Hacke Versuch

Diadochokinese – Hand in Supi- und dann in Pronation

Freies Sitzen

Stehen mit offenen / geschlossenen Augen (einbeinig, zweibeinig)

Seiltänzergang, Blindgang, (Unterberger Tretversuch)

Unterberger Tretversuch, Durchführung, diagnostische Aussage

  • Der Patient wird gebeten mit geschlossenen Augen und vorgestreckten Armen, 50 mal auf der Stelle zu treten
  • Während der Untersuchung dürfen keine optischen oder akustischen Reize(z.B. helles Licht, tickende Uhr) eine Orientierung im Raum erlauben
  • Der Untersucher achtet bei der Durchführung des Versuchs auf eine eventuelle Drehung des Patienten um die eigene Achse. Eine Drehung zur Seite über 45° weist auf eine ipsilateral lokalisierte Schädigung des Kleinhirns oder des Vestibular Apparates hin.

Definiere Spastik

Die spastische Muskelhypertonie ist der geschwindigkeitsabhängige Widerstand eines Muskels bei seiner Dehnung.

Spastik imponiert klinisch als muskulärer Hypertonus, der bei rascher passiver Dehnung stärker wird, bei langsamer passiver Dehnung nachlässt.

Spastik schränkt das Bewegungsausmaß ein.

Spastik ist Teil des spastischen Syndroms.

Was findet man oft bei einer spinalen Spastik?

Oft gesteigerte Erregbarkeit und Hyperaktivität sowohl der Flexoren als auch der Extensoren

Was findet man oft bei zerebraler Spastik?

Zerebrale Spastik zeigt häufig eine nach der Hirnschädigung einsetzende Hyperaktivität bevorzugt der gegen die Schwerkraft gerichteten Muskulatur!

Was sollte man für die therapeutische Strategie bei einer Spastik differenzieren?

funktionelle Muskelverkürzung, bedingt durch erhöhten Muskeltonus

strukturelle Muskelverkürzung, bedingt durch sekundäre Gewebsveränderung

direkte Folgen der Tonuserhöhung und der einschießenden Spastiken sind Schmerzen, Fehlstellungen und später Kontrakturen

indirekte Folgen sind Immobilisation, gestörter Nachtschlaf mit Tagesmüdigkeit und Ausbildung von Druckulzera

 

Der Hirntod

Ein Mensch gilt als hirntot, wenn sein Gehirn nicht mehr funktioniert. Mit dem endgültigen nicht behebbaren Ausfall der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhinrs und des Hirnstamms wird naturwissenschaftlich-medizinisch der Tod des Menschen festgestellt.

Das Gehirn ist das übergeordnete Steuerorgan aller Lebensvorgänge und der Sitz allen Denkens und Fühlens. Mit dem Tod des Gehirns ist auch der Mensch gestorben, so die Definition.

Die Intensivmedizin macht es möglich, Kreislauf, Herzschlag, Sauerstoffversorgung des Bluts, Leber- und Nierenfunktion sowie die Atmung für eine gewisse Zeit aufrecht zu erhalten, nachdem das Gehirn für immer ausgefallen ist. Eine Rückkehr ins Leben lässt sich in diesem Stadium nicht mehr erreichen. Die zweifelsfreie Feststellung des Hirntods gilt daher auch als offizieller Todeszeitpunkt,

Richtlinien zur Feststellung des Hirntodes (Bei Organspende):

Zwei dafür qualifizierte Ärzte (einer davon Neurologe oder Neurochirurg) mit langjähriger Erfahrung in der Intensivmedizin müssen den Hirntod des Organspenders unabhängig voneinander feststellen.

Sie dürfen weder an der Entnahme der Organe noch an deren Transplantation beteiligt sein. Zudem dürfen sie auch nicht der Weisung eines an der Transplantation beteiligten Arztes unterstehen. Angehörige dürfen die Untersuchungen zur Hirntod-Diagnostik nach Erläuterungen durch den Arzt beobachten.

Wie erfolt die Hirntod-Diagnostik?

1. klinische Untersuchung: Die klinische Untersuchung auf Hirntod umfasst den gleichzeitigen Nachweis, dass alle Hirnstammreflexe und die Spontanatmung ausgefallen sind. Die Hirnstammreflexe sind bei bewusstlosen Patienten auslösbar. Bei Hirntoten sind die Hirnstammreflexe nicht mehr auslösbar.

Zu den Hirnstamm-Reflexen zählen:

  • Pupillenreflex: Bei Gesunden sind normalerweise beide Pupillen gleich weit. Sie verengen bei Lichteinfall. Bei hirntoten Patienten fehlt dieser Reflex
  • Puppenkopf-Phänomen (okulozephaler Reflex): Ist ein Patient bewusstlos, aber nicht hirntot, reagiert er auf das schnelle Drehen oder Kippen seines Kopfs mit einer langsamen Gegenbewegung der Augen, veranlasst von der Verbindung zwischen Augenbewegung und Gleichgewichtszentrum. Bei einem Hirntoten bleiben die Augen während dieses Tests ohne Reaktion in ihrer Ausgangsstellung. Bei Sedativa-Schlafmitte-Vergiftung kann dieser Reflex unterdrückt sein.
  • Hornhautreflex (Kornealreflex): Berührt man die Hornhaut des Auges mit einem Fremdkörper, schließen sich die Augen reflektorisch. Prüft ein Arzt diese Reaktion bei einem Hirntoten, z.B. mit Wattestäbchen, erfolgt keine Reaktion
  • Schmerzreaktion im Gesicht: Auf Schmerzreize im Gesicht reagieren selbst Patienten, die im tiefen Koma liegen, mit erkennbaren Muskelzuckungen und Abwehrreaktionen der Kopf- und Halsmuskulatur. Im tiefsten Koma und bei Hirntoten bleiben diese Reflexe aus
  • Würge- und Hustenreflex (Tracheal- und Pharyngealreflex): Berührungen der hinteren Rachenwand lösen bei den meisten Menschen, wenn nicht bewusstlos, einen Würgereflex aus. Hirntote zeigen diese Reaktion nicht.
  • Deuten alle fünf Reflexprüfungen auf einen Hirntod hin, wird die Spontanatmung überprüft: Wird die maschinelle Beatmung ausgestellt, steigt durch Sauerstoffverbrauch der Kohlendioxidgehalt im Blut. Dadurch wird das Atemzentrum im Gehirn aktiviert. Setzt die Eigenatmung nicht ein, liegt ein kompletter Ausfall des Atemzentrums vor.

2. Weitere Untersuchungen

  • Die einmalige Untersuchung auf Hirntod reicht nicht aus, um den Hirntod sicher festzustellen. Je nach Art der Hirnschädigung muss der Patient zwölf bis 72 Stunden genau beobachtet werden. Danach erfolgt eine zweite Untersuchung der Hirntodzeichen,
  • oder
  • es werden zusätzliche apparative Untersuchungen gemacht. Dazu zählen Elektro-Enzephalogramm(EEG), evozierte Potentiale von den Hör- und Sensibilitätsbahnen in das Gehirn(AEP und SEP), Perfusions-Szintigrafie, Angiografie oder Doppler-Sonografie. Ein eindeutiges Zeichen für den Hirntod ist das komplette Fehlen einer Durchblutung des Gehirns

Beide untersuchenden Ärzte dokumentieren alle Ergebnisse der Hirntod-Diagnostik in einem vorgegebenen Protokoll. Erst bei zweifelsfreier Feststellung des Hirntods wird eine Todesbescheinigung ausgestellt,

Danach wird ein Patient, der nach Auffassung der behandelnden Ärzte für eine Organspende infrage kommt, dem zuständigen Transplantationszentrum oder der Deutschen Stiftung für Organtransplantationen gemeldet, sofern ein Einverständnis des Patienten oder der Angehörigen vorliegt.

Welche Symptome kennzeichnen den Hirntod?

  • Tiefes Koma
  • Ausfall aller Hirnstammreflexe und der Atmung
  • Abfall von Körpertemparatur, Blutdruck und Puls
  • Null-Linie im EEG
  • Durchblutungsstillstand in den Hirngefäßen

 

Zähne

Die Zähne zählen mit den Knochen zu den Hartsubstanzen im Körper.

Außen besteht der Zahn aus Zahnbein, Schmelz und Zahnzement.

Innen sprechen wir von der Zahnpulpa in der Zahnhöhle mit Nerven und Blutversorgung, dazu kommt dann Bindegewebe

Aufgabe des Zahns: Zerkleinern

Das Gebiss ist die Gesamtheit der Zähne, beim Erwachsenen sind es 32 Zähne

2 Schneidezähne – Incisus

1 Eckzahn – Caninus

2 Backenzähne – Prämolaren

3 Malzähne – Molaren

Funktion der Schneidezähne – Essen herrausschneiden – die oberen sind größer als die unteren Schneidezähne

Funktion der Eckzähne – Essen herausreißen – die Eckzähne sind die größten Zähne

Funktion der Backenzähne – nicht ganz so wichtig – Wurzeln und Höcker sind gedoppelt

Funktion der Malzähne – Meisten Druck aufbauen – mehrere Höcker, bei 20 % der Menschen brechen die Weisheitszähne nie durch

Merke: 2 – 1 – 2 – 3   insgesamt 8 Zähne pro Quadrant

Anatomie – Anfänge

Es gibt verschieden Arten der Anatomie ein System zu geben,

Erstmal kann man verschiedene Lehren unterscheiden

Makrospkopische Anatomie – Das, was man sieht

Topographsiche Anatomie – Beschreibeung der Lage eines Organs o.ä. in Bezug auf andere Körperteile

Mikroskopische Anatomie – Beobachtung durch Vergrößerung

Histologische Anatomie – Gewebelehre

Zytologische Anatomie – Zellehre

Systemische Anatomie – Gliederung

Physiologische Anatomie – Zusammenhänge und Funktionen

Funktionelle Anatomie – Zusammenhänge und Funktionen im Bezug auf Bewegung

Vergleichende Anatomie – Tieranatomie vs Humananatomie

 

Einteilen kann man die Anatomie in verschiedene Systeme, wir wollen 8 davon lernen

Bewegungsapparat

a) passiver Bewegungsapparat – alles, was nicht selbstsändig aktiv sein kann, z.B. Skelett, Knochen, Gelenke, Bänder

b) aktiver Bewegungsapparat – Muskeln, Sehnen, Faszien, Bursen

Gastropulmonalsystem

a) Verdauungsorgane- Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre, Magen, Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse

b) Atmungsorgane – z.T. Mund, eher Nasenhöhle, Rachen, Luftröhre, Kehlkopf, Bronchien, Bronchiolen, Lungenbläschen

Urogenitalsystem

a) Harnorgane – Nieren, Harnleiter, Blase, Harnröhre

b) Genitalorgen – Damen:Eierstöcke, Eileiter Gebärmutter, Scheide, äußere Genitalorgane / Herren : Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Drüsen, äußere Genitalorgane

Gefäßsysteme

a) Blutgefäßsystem – Herz, Arterien, Venen

b) Lymphgefäßssystem

Nervensystem

Gehirn, Rückenmark, peripheres Nervensystem, autonomes Nervensystem

Hautsystem

äußere Haut mit Haaren, Nägeln, Drüsen

Sinnessystem

Augen, Gehör- und Gleichgewichtsorgan, Geruchsorgan, Geschmacksorgan, Tast- Sensibilitätsorgan

Inkretsystem

a) rein innersektretorische Drüsen – Hormondrüsen ( Wachstum, Geschlechtshormone, Stoffwechsel)

b) gemischt innersekretorische Drüsen – Keimdrüsen, Pankreas(Insulin nach innen, Speichel nach außen)

 

 

 

Gelenke

Gelenke sind immer Verbindungen von zwei oder mehreren Knochen. Während Muskeln nur kontrahieren können, sorgen Gelenke letztendlich im Zusammenspiel für die Bewegung.

Man unterscheidet:

    • 1.) kontinuierliche Knochenverbindungen (Synarthrosen/unechte Gelenke)
                  • a)Syndesmosen
                  • b)Synchondrosen
                  • c)Synostosen
    • 2.) Diskontinuierliche Knochenverbindungen (Diarthrosen/echte Gelenke)
                  • Kugelgelenk
                  • Scharniergelenk
                  • Eigelenk
                  • Sattelgelenk
                  • Rad- oder Zapfengelenk
    • 3.) Sonderformen
                  • Amphiarthrose= straffes Gelenk
                  • Ankylose= pathologisch versteiftes Gelenk
                  • Arthrodese= operativ versteiftes Gelenk
                  • Pseudarthrose= Falschgelenk(z.B. bei Fehlerhaft verheilter Fraktur)

Gelenkführung ist abhängig von der

  1. Form der Gelenkkörper=knöcherne Führung
  2. Anordnung und Stärke der Bänder=bandhafte Führung
  3. Anordnung und Zustand, der Gelenküberquerenden Muskeln=Muskelführung

Ein Gelenk besteht immer aus 4 Bestandteilen

  • Gelenkkörper, knöcherne Strukturen, die sich als Gelenkpartner bewegen
  • Gelenkkapsel, umschließt das Gelenk luftdicht außerhalb des Gelenkes
  • Gelenkhöhle, Spalt zwischen den Gelenkpartnern
  • Gelenkschmiere, Synovia, die in der Kapsel für bessere beweglichkeit sorgt und gleichzeitig den Knochen versorgt

 

Gelenkkörper sind spezielle Strukturen am Ende der Knochen, sie bilden die Gelenkfläche. Der Knorpelüberzug entlang der ebenen konkaven oder konvexen Gelenkflächen sorgt mit der Gelenkschmiere für reibungslose Bewegung.

Hier sieht man den Knorpelüberzug am medialen HumerusKondylus. Die Pfeile zeigen Läsionen im Knorpel und spielen später eine Rolle.

Der Knorpelüberzug sorgt außerdem für Dämpfung zwischen den Gelenkpartnern. Er verzögert den knöchernen Verschleiß. Mikroskopisch ist der Knorpel aus Hyalin wie kleine lange aneinandergereihte Federn aufgebaut. Die Federn sind elastisch und kompressionsfähig, diese Fähigkeit erhöht sich, je mehr Synovia im Gelenk ist.

Gelenkscheiben sind flüssigkeithaltige Knorpelscheiben, die bei besonderen Gelenken nochmal viel Gewicht abfedern.

Normalerweise bilden Gelenkkopf und Gelenkpfanne die Gelenkkörper. Die Pfanne ist das Negativ des Kopfes.

Die Gelenkkapsel(aus Bindegewebe) besteht aus zwei Schichten

1.Membrana Fibrosa – Die bindegewebige äußere Kapsel, die Straffheit gibt und als stabilisierende Mechanoschicht gilt.

2. Tunica Synovialis – Die innere Kapsel, die Gefäße und Nerven beherbergt. Aus dieser Schicht entspringt die besonders wichtige Synovia

Die Gelenkflüssigkeit sorgt nicht nur für weniger Reibung und als Stoßdämpfer, sondern auch als Ernährer für den Gelenkknorpel

Zu früh so alt, zu spät so klug Teil 2

  • Nur schlechte Dinge geschehen schnell. Alle glücklichmachenden Prozesse brauchen Zeit. Meistens viel Zeit.  Neue Dinge lernen, Verhalten ändern. Kinder groß ziehen. Alles braucht Zeit. Deswegen sind Geduld und Entschlossenheit die prime-Tugenden
  • Fast all unsere Aktionen sind ein Ausdruck, wie wir über uns selbst denken
  • Nichts ist so schön wie ein Versprechen, genau nachdem es gegeben wurde
  • Selbstbelügen hindert uns daran uns selbst zum Guten zu ändern
  • Die Überzeugung, dass es irgendwo auf der Welt jemanden gibt, der uns mit seiner Liebe retten wird, ist der Hauptgrund für Untreue in der Ehe
  • Unsere Hauptaufgabe ist es, die Liebe in uns auf die zu übertragen, die uns brauchen
  • Niemand mag es gesagt zu bekommen, was er zu tun hat
  • Tadel und Anleitung ist das Gegenteil intimer Kommunikation
  • In Konfliktsituationen die Kritik an anderen unterlassen zu sollen, kommt den Personen unheimlich radikal vor
  • Manche Personen denken, dass jede kleine Entspannung zum Ende unserer Zivilisation führen wird
  • Eltern-Kind Konflikte basieren auf einem Machtkampf indem beide Parteien gewinnen wollen. Das ganze basiert auf der falschen Annahme, dass Eltern das Verhalten ihrer Kinder durch aunaufhörliches Anleiten formen müssen
  • Regeln und Bestrafungen führen zu rebellierenden Kindern
  • wertende Menschen kommen auft aus wertenden Umgebungen, ihnen fällt es schwer mit nicht wertenden Personen zusammenzuleben
  • Es ist für uns immer einfacher Dinge so zu tun wie bisher, auch wenn noch soviel dagegen spricht
  • Es ist möglich ohne Kritik und Anweisung an unsere Mitmenschen zu leben
  • Das Primärziel von Eltern sollte es sein – neben Liebe und Sicherheit – den Kindern einen Sinn zu geben, dass es in einer schwierigen Welt Glück und Hoffnung gibt
  • Übe folgendes: Demonstriere Qualitäten in Engagement, Entschlossenheit und Optimismus
  • Der Vorteil von Krankheit ist, dass es einem Verantwortung nimmt
  • Verhalten, das verstärkt wird bleibt. Nicht bestärktes Verhalten verschwindet. Es ist sehr schwer zu erkennen, was das Verhalten bestärkt und was nicht.

Art. Coxae

Das Art. Coxae (Hüftgelenk) ist ein Kugelgelenk, genauer gesagt ein Nussgelenk, welches den Rumpf und die Beine miteinander verbindet und somit auch die Bewegungen der Beine und das damit folglich mögliche „Gehen“ ermöglicht. Das Hüftgelenk besteht aus einem Hüftkopf, dem Caput femoris, und aus einer Hüftpfanne, dem Acetabulum, welches aus den 3 Anteilen jeweils einer Beckenschaufel bildet. Das Becken teilt sich nämlich in 2 Beckenschaufeln mit je 3 Anteilen auf, die da wären :

– Os Ilium

– Os Ischii

– Os Pubis

Dort, wo alle drei Anteile aufeinander treffen, befindet sich dann das Acetabulum.

Folgende Bewegungen sind im Art. Coxae möglich :

– Flexion/Extension (130/10 Grad)

– Abduktion/Adduktion (45/35 Grad)

– Innenrotation/Außenroation (25/40 Grad)

Die Bänder des Hüftgelenks haben eine besondere Anordnung, sodass sie sich in der Extension verschrauben und das Bewegungsausmaß somit hemmen und in der Flexion voneinander lösen und somit das Bewegungsausmaß erweitern.

Die Bänder sind :

– Lig. Iliofemorale (stärkstes Band des menschlichen Körpers)

– Lig. Ischiofemorale (hemmt die Innenroation und die Adduktion)

– Lig. Pubofemorale (hemmt die Außenrotation)

– Lig. transversum acetabuli (stabilisiert das Hüftgelenk)

– Lig. capitis femoris (ernährt den Caput femoris)

– Zona orbicularis (umgibt den Collum femoris)

Die Schwachstelle der Bänderschraube liegt zwischen den Ligg. Ilio – und Ischiofemorale, weshalb der Hüftkopf meist nach hinten oben luxiert.

Zur Bewertung des Hüftgelenks gibt es 2 Winkel :

A) den CCD-Winkel

B) den Antetorsionswinkel

Zu A) :

Der Centrum-Collum-Diaphysen-Winkel (CCD-Winkel) bildet sich aus der Hauptachse des Femurschaftes und der Längsachse des Femurhalses. Der Normwert (Coxa norma) liegt bei 126 Grad. Ist der Winkel vergrößert bis auf 140 Grad, redet man von einer Coxa valga (mehr Druckbelastung, mehr Drucktrabekel). Ist der Winkel verkleinert auf 115 Grad, so spricht man von einer Coxa vara (mehr Biegebeanspruchung, mehr Zugtrabekel).

Achtung : im Laufe des Lebens verändert sich der CCD-Winkel – bei Kleinkindern ist ein vergrößerter Winkel physiologisch, bei Senioren ein verkleinerter !

Zu B) :

Der Antetorsionswinkel bildet sich aus der Collumachse und aus der Kondylenachse. Der Normwert liegt hier bei 12 Grad, weshalb der Fuß leicht nach außen „schaut“ – physiologische Rotationsstellung der Tibia (23 Grad) zur Vergrößerung der Unterstützungsfläche. Ist der Winkel verkleinert, so spricht man von einer Coxa retrotorta und der Fuß steht vermehrt in Außenrotationsstellung. Ist der Winkel vergrößert, so spricht man von einer Coxa antetorta und der Fuß steht vermehrt in Innenrotationsstellung.

Achtung : bei einem Neugeborenen beträgt der physiologische Winkel 35 Grad !

M. gracilis

Der M. gracilis gehört zu den Hüftgelenksadduktoren und liegt medial des Oberschenkels.

Ursprung : Ramus inferior ossis pubis (unterhalb der Symphyse)

Ansatz : medial der Tuberositas tibiae am Pes anserinus superficialis (zusammen mit dem M. Sartorius und M. Semitendinosus)

Funktion :

– Adduktion und Flexion im Hüftgelenk

– Flexion und Innenrotation im Kniegelenk

Innervation : N. obturatorius

M. tensor fasciae latae

Der M. tensor fasciae latae ist ein Hüftgelenksabduktor und liegt lateral des Oberschenkels. Er ist außerdem eine embryonale Abspaltung des M. gluteus medius.

Ursprung : SIAS

Ansatz : über den Tractus iliotibialis am lateralen Tibiacondylus

Funktion :

– Abduktion, Innenrotation und Flexion im Hüftgelenk

– spannt die Fascia lata und den Tractus iliotibialis

Innervation : N. gluteus superior

M. pectineus

Der M. pectineus gehört zu den Hüftgelenksadduktoren und liegt medial des Oberschenkels.

Ursprung : Pecten ossis pubis

Ansatz : an der Linea pectinea, proximal der Linea aspera am Femur

Funktion :

– Adduktion, Außenroation und leichte Flexion im Hüftgelenk

– stabilisiert das Becken in der Frontal- und Sagittalebene

Innervation : N. obturatorius und N. femoralis

M. Quadrizeps femoris

Der M. Quadrizeps femoris besteht, anders als man denkt, nicht aus 4, sondern aus 5 Köpfen : M. rectus femoris, M. vastus medialis, M. vastus lateralis, M. vastus intermedius und M. articularis genus. Allerdings hat der M. articularis genus keine mechanische Aufgabe/Kraft, sondern verhindert lediglich das Einklemmen der Kapsel des Kniegelenks.

Ursprung :

M. rectus femoris : SIAI (Caput rectum), Pfannendach des Hüftgelenks (Caput reflexum)

M. vastus medialis : Labium mediale der Linea aspera, distaler Teil der Linea intertrochanterica

M. vastus lateralis : Labium laterale der Linea aspera, lateral am Trochanter major

M. vastus intermedius : Vorderseite des Femurschaftes

Ansatz :

⁃ als ganzer Muskel über das Lig. Patellae an der Tuberositas Tibiae

⁃ als Vastus medialis/lateralis über das Retinaculum medialis/lateralis am Condylus medialis/lateralis der Tibia

Funktion :

M. Rectus Femoris : Flexion im Hüftgelenk

ganzer Muskel : Extension im Kniegelenk

Innervation : N. Femoralis

Art. Genus

Das Art. Genus (= Kniegelenk) ist ein einachsiges Schanier-Gleit- und Rollgelenk und zusätzlich noch das größte Gelenk des Körpers der Säugetiere. Eine Flexion von 130 Grad, eine Extension von 10 Grad, eine Außenrotation von 30 Grad und eine Innenrotation von 10 Grad sind die Bewegungsmöglichkeiten des Kniegelenks. Dabei spricht man bei der maximalen Extension und maximalen Außenrotation von verriegelten Stellungen. Das Kapselmuster am Kniegelenk ist Flex>Ex.

Das Art. Genus wird aus dem Femur (Condylus lateralis/medialis femoris), der Tibia (Condylus lateralis/medialis tibialis) und der Patella (Facies Patellae) gebildet. Diese 3 Knochen bilden 2 Gelenke und 5 artikulierende Flächen :

– Art. Femorotibialis

– Art. Femoropatellaris

– Menisken + Femur (je medial/lateral)

– Menisken + Tibia (je medial/lateral)

– Femur + Patella

Wie schon erwähnt gehören zum Kniegelenk auch die Menisken. Man unterscheidet zwischen dem Innen- und Außenmeniskus, wobei der innere mit dem Lig. Collaterale mediale/tibiale (Innenband) verwachsen ist und aufgrund von weit entfernten Anhaftungsstellen weniger beweglich ist als der äußere. Des Weiteren ist der Innenmeniskus sichelförmig, der Außenmeniskus ein fast vollständig geschlossener Kreis. Beide Menisken sehen von der Seite „apfelsinenscheibenförmig“ aus und dienen zum Ausgleich von Unebenheiten und Druckspannungen. Ein Vorderhorn und ein Hinterhorn sowie mehrere Bänder fixieren die Menisken an dem Tibiaplateau. Die kapselnahen 1/3 der Menisken sind aus Bindegewebe und sind an der Blutversorgung angeschlossen. Die restlichen zentralen 2/3 der Menisken bestehen aus Faserknorpel und werden von der Synovia mit Nährstoffen versorgt, was keine optimale Versorgung darstellt. Zu einem Meniskusriss kommt es meist bei fixiertem Unterschenkel – das Art. Genus in leichter Flexion eingestellt – und einer plötzlich folgenden Streck- und Rotationsbewegung. Die Patienten haben eine aktive und passive posttraumatische Streckhemmung, häufig gepaart mit starken Schmerzen, Gelenkerguss, Instabilität und Bewegungseinschränkungen. Die vollständige Genesung kann 365-400 Tage andauern.

Neben dem Lig. Collaterale mediale/tibiale gibt es am Kniegelenk noch mehr Bänder :

– Lig. Collaterale mediale/tibiale (Innenband, beschränkt AR)

– Lig. Collaterale laterale/fibulare (Außenband, dünner als Innenband)

– Lig. Cruziatum anterior/posterior (vorderes/hinteres Kreuzband, beschränken die IR, sichern das KG in der Sagittalebene; vorderes: vom lateralen Femurcondylus zum medialen Tibiacondylus; hinteres: vom medialen Femurcondylus zum lateralen Tibiacondylus)

– Lig. Patellae (Ansatzsehne des M. Quadrizeps, zur Tuberositas Tibiae verlaufend, Sesambein für besseren Hebel/Kraftersparnis des M. Quadrizeps)

– Lig. Transversum Genus (Querband zur Stabilisierung des KGs)

– Lig. Meniscofemoralis anterior/posterior (parallel der Kreuzbänder verlaufend, sichern die Menisken)

– Lig. Popliteum obliquum/arcuatum

– Retinaculum patellae longitudinale/transversale

Des Weiteren gibt es noch 3 Bursae (Schleimbeutel) und 2 Recessi (ähnlich wie Schleimbeutel, dient zur Bewegungserweiterung) :

– Bursa prae-, infra- und suprapatellaris

– Recessus infra- und suprapatellaris (volle Entfaltung bei 130 Grad Flexion)

Die Fußgewölbe

Bei den Fußgewölben unterscheidet man zwischen dem Quergewölbe und dem Längsgewölbe, welche sich aufgrund der Anordnung der Fußstrahlen bilden. Die Fußstrahlen werden in 3 mediale und 2 laterale eingeteilt, wobei das Os Naviculare, die Ossa Cuneiformia und der Talus die medialen Fußstrahlen und der Calcaneus und das Os Cuboideum die lateralen Fußstrahlen bilden.

Die Aufgaben der Fußgewölbe sind :

– Anpassung an Unebenheiten

– Ausgleich von Druckkräften

– Stoßdämpferfunktion

– federndes Nachgeben bei vertikalen Belastungen

– mechanisch optimale Bedingungen schaffen

Bei den „Spannungsmechanismen“ der Fußgewölbe unterscheidet man zwischen aktiven (Muskeln) und passiven (Bänder, Sehnen). Bei dem Längsgewölbe sind das folgende :

aktiv :

kurze Fußmuskeln (zB. M. Adduktor digiti minimi oder M. Abduktor hallucis), M. Tibialis posterior, M. Fibularis longus

passiv :

Plantaraponeurose, Pfannenband, Lig. Plantare longum, Ansatzsehnen des M. Flexor hallucis longus und M. Flexor digitorum longus

Beim Quergewölbe sind es :

aktiv :

M. Tibialis posterior + M. Fibularis longus (Fußwurzelbereich)

M. Adduktor hallucis (Mittelfußbereich)

passiv :

Lig. Metatarsale transversum profundum (Vorfußbereich)

Bei der Abflachung des Längsgewölbes kann es zum Platt- oder Senkfuß kommen (überdehntes Pfannenband, erhöhter Tonus in der Wade, diffuser Fußsohlenschmerz) ; bei der Abflachung des Quergewölbes zu einem Spreißfuß.

OSG und USG

Das Art. Talocruralis (oberes Sprunggelenk) bildet sich aus dem Talus (Trochlea Tali) und dem Crus (= Unterschenkel; distale Enden der Tibia und der Fibula (Malleolengabel)).

Aufgrund seiner guten knöchernen und bandhaften Führung sind in der Dorsalex 20-30 Grad Bewegungsausmaß möglich, in der Plantarflex sogar 40-50 Grad.

Die Bänder des Art. Talocruralis teilen sich in laterale (Außenbänder) und mediale (Innenbänder) auf.

Medial :

– Lig. Deltoideum

Lateral :

– Lig. Talofibulare anterior/posterior

– Lig. Calcaneofibulare

– Lig. Tibiofibulare anterior/posterior (= Syndesmose)

Das Art. Talotarsalis (unteres Sprunggelenk) wird aus dem Os Naviculare, dem Calcaneus und dem Talus gebildet und teilt sich in folgende zwei Kammern :

– Art. Talocalcaneonaviculare (vordere Kammer)

– Art. Subtalaris (hintere Kammer)

Diese beiden Kammern werden vom Canalis Tarsi getrennt.

Im unteren Sprunggelenk sind 4 Bewegungen möglich :

– Eversion/Inversion

– Pronation/Suppination (30/50 Grad)

Die folgenden Bänder stabilisieren das Art. Talotarsalis :

– Lig. Calcaneonaviculare Plantare (=Pfannenband; vom Calcaneus zum Os Naviculare verlaufend)

– Lig. Bifurcatum (2-teilig, vom Calcaneus zum Os Naviculare und Os Cuboideum verlaufend)

– Lig. Talocalcaneum interosseum (durch den Canalis Tarsi verlaufend, trennt vordere und hintere Kammer)

Die Ischiocurale Muskulatur

Der M. Semitendinosus gehört zusammen mit dem M. Semimembranosus und dem M. Biceps Femoris zu der so genannten „Ischiocuralen Muskulatur“ (engl. harmstring), welche sich am hinteren Oberschenkel entlang zieht und bekannt für die Extension im Hüftgelenk ist. Es folgt eine Übersicht dieser drei Muskeln mit Urspung, Ansatz, Funktion und Innervation, wobei auffällt, dass es einige Parallelen gibt, die das lernen erleichtern.

M. Semitendinosus :

Ursprung : Tuber Ischiadicum, genauer gesagt am Caput Commune des Lig. Sacrotuberale (gemeinsam mit dem Caput Longum des M. Biceps Femoris)

Ansatz : medial der Tuberositas Tibiae am Pes Anserinus Superficialis (gemeinsam mit den Ansatzsehnen des M. Sartorius und M. Semimembranosus)

Funktion :

– Extension und Adduktion im Hüftgelenk

– Flexion und Innenrotation im Kniegelenk

– Stabilisierung des Beckens in der Sagittalebene

Innervation : N. Tibialis

M. Semimembranosus :

Ursprung : Tuber Ischiadicum

Ansatz : Pes Anserinus Profundum (und an dem medialen Tibiacondylus, dem Lig. Popliteum Obliquum, der Ansatzsehne des M. Popliteus)

Funktion :

– Extension und Adduktion im Hüftgelenk

– Flexion und Innenrotation im Kniegelenk

– Stabilisierung des Beckens in der Sagittalebene

Innervation : N. Tibialis

M. Biceps Femoris :

Ursprung :

Caput Longum : Tuber Ischiadicum, genauer gesagt am Caput Commune des Lig. Sacrotuberale (gemeinsam mit dem M. Semitendinosus)

Caput Breve : Labium Laterale der Linea Aspera (im mittleren Femurdrittel)

Ansatz : Caput Fibulae

Funktion :

Caput Longum : Extension und Adduktion (!) im Hüftgelenk, Stabilisierung des Beckens in der Sagittalebene

Caput Breve : Flexion und Außenrotation (!) im Kniegelenk

Innervation :

Caput Longum : N. Tibialis

Caput Breve : N. Fibularis (= Peroneus) Commune

Osmose und Diffusion

Was war nochmal Osmose? Was war Diffusion? (Bilder folgen)

Diffusion

Im Grunde genommen ist Diffusion Konzentrationsausgleich durch Teilchenbewegung.

Osmose

Im Grunde genommen ist Osmose Konzentrationsausgleich durch Wasserausgleich. Dies kommt vor, wenn die Teilchen durch eine semipermeable Membran nicht durchdiffundieren können. Wenn Wasser durch kann, dann gleicht sich die Konzentration aus. Gleichzeitig steigt der hydrostatische Druck.

 

Dazu-> Erstmal ein paar Begriffserklärungen:

Stoffmenge(N): Wieviele Teilchen sind vorhanden? Gemessen in Mol= 6,022^23 Teilchen. Also 1 Mol NatriumChlorid sind 6,022*10^23 Teilchen Salz.

Masse: Auch bekannt als Gewicht. Grundeinheit ist Gramm(g).

Konzentration: Konzentration besteht aus Stoffmenge(N) und Volumen(V). Konzentration bezieht sich immer auf ein Volumen und kann in mol/Liter oder in g/Liter angegeben werden.

Verdünnung vs Konzentrierung

Habe ich 6Mol Salz in 1 Liter Wasser so ist meine Konzentration 6Mol/Liter

Verdüunnung: 3Mol/Liter

Konzentrierung 12Mol/Liter

Achtung! 12 Mol Salz in 2 Liter Wasser sind immer noch 6Mol/Liter, also gleiche Konzentration aber größere Stoffmenge

Osmolarität

Die Osmolarität beschreibt die Konzentration der osmotisch wirksamen Teilchen in Mol pro Liter Lösungsmittel. Ihre Einheit ist [osmol/Liter].

Im Blutplasma herscht eine Osmolarität von 0,3 osmol/l.

Deswegen gibt es im Krankenhaus oft 0,9%ige NaCl, also Kochsalzlösung. Diese hat nämlich auch 0,3 osmol/l und führt zu keiner Verschiebung zwischen intra- und extrazellulärraum. Dies wäre eine isotone Infusion.

Isotone Infusion: Gleiche Konzentration wie im Blutplasma und dadurch keine Verschiebung.

Hypotone Infusion: Kleinere Konzentration als im Blutplasma <0,3 osmol/l.

Wasser strömt zum Ort der höheren Konzentration und sorgt so für Zellschwellung.

Hypertone Infusion: Höhere Konzentration als im Blutplasma >0,3 osmol/l.

Wasser strömt zu der höheren Konzentration und sorgt so für Zellschrumpfen.